Foxconn: Vollautomatische Fabriken in den USA
Wie der Elektronikzulieferbetrieb Foxconn gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg verlauten ließ, würde man sich ernsthafte Gedanken über vollautomatisierte Fabriken in den USA machen. Auf diese Weise könne man kostenmäßig genauso konkurrenzfähig sein wie bisher in China.
Der in Taiwan beheimatete und mittlerweile weltgrößte Zulieferer in der Elektronikbranche nannte – außer dem wagen Verlangen nach weniger Abhängigkeit vom Faktor Arbeit – jedoch keine näheren Gründe für diese Überlegungen. Denkbar wäre etwa die damit verbundene möglichst gleichbleibende Produktionsqualität durch den Maschineneinsatz oder auch die Fähigkeit, rund um die Uhr produzieren zu können. Dies würde auch gut zu der dem Unternehmen nachgesagten Bestrebung der Kostenminimierung passen. Ein weiterer, aus Sicht Foxconns positiver Nebenaspekt wäre, dass man Entwicklungen, wie sie sich unlängst in einer chinesischen Fabrik ereigneten, hintanhalten könnte: Dort hatten sich dieses Jahr aufgrund kolportierter harter Arbeitsbedingungen, geringen Löhnen und einem rigoros militärischen Führungsstil mehrere Arbeiter in den Tod gestürzt bzw. auf sonstige Weise versucht sich das Leben zu nehmen. Deswegen spannte man zeitweise sogar Sicherheitsnetze auf.
Der Gründer des Konzernes Terry Gou sagte zu diesem Thema dem „Wall Street Journal“, dass er sich zwar für diese Todesfälle schuldig fühle, die darauf folgende Kritik jedoch größtenteils unfair gewesen sei. Er sei stolz sagen zu können, dass „Foxconn kein Ausbeuterbetrieb“ ist.
Die Auftragslage selber sei jedoch nachhaltig gut, die negativen Medienberichte hätten sich laut Gou nicht darauf ausgewirkt. Zwar könne man aufgrund der mittlerweile erreichten Größe des Unternehmens nicht mehr eine jährliche Umsatzsteigerung von 30 Prozent oder mehr erreichen, jedoch peile man nun eine Steigerung von 15 Prozent pro Jahr an.