Free Software Foundation verklagt Cisco
Die Free Software Foundation hat Klage gegen den Netzwerkausrüster Cisco eingereicht, da jener mit dem Vertrieb verschiedener Produkte gegen die GNU General Public License (GPL) verstoße. Der Vorwurf lautet, dass Cisco Produkte mit GPL-lizenzierter Software vertreibe, daran vorgenommene Änderungen jedoch nicht offen lege.
Die fraglichen Endkundenprodukte vertreibt Cisco unter der Marke Linksys, aller Wahrscheinlichkeit nach geht es hauptsächlich um diverse (WLAN-)Router. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass Cisco GPL-lizenzierte Software entsprechend den eigenen Bedürfnissen anpasst und auf den Routern installiert. Da Cisco diese modifizierte Software jedoch nicht nur im eigenen Unternehmen einsetzt, sondern durch den Verkauf der Router weiterverbreitet, ist Cisco durch die GPL zur Offenlegung der an den Quelltexten vorgenommenen Änderungen verpflichtet.
Jedoch habe die Free Software Foundation mehrere Fälle dokumentiert, in denen Cisco dieser Verpflichtung nachweislich nicht nachgekommen sei. Unter anderem gehe es um Änderungen an dem Compiler GCC, den Programmierwerkzeugen Binutils und der Standard C Library glibc. Man stehe aufgrund dieser Lizenzverletzungen bereits seit 2003 in Kontakt mit Cisco und obwohl die ersten Schritte positiv gewesen seien, habe Cisco nicht den notwendigen Aufwand betrieben, um die Probleme aus der Welt zu räumen. Da nach nunmehr fünf Jahren weiterhin die Rechte von Benutzern freier Software verletzt würden, sei eine Klage nun der beste Weg, so Richard Stallman, Präsident und Gründer der Free Software Foundation.