Nackte Piraten protestieren gegen Nacktscanner

Update Jirko Alex
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Vertreter der Piratenpartei haben auf Flughäfen in Berlin, Frankfurt und Düsseldorf gegen die Einführung sogenannter „Nacktscanner“ protestiert. Die Geräte, die einen Menschen bis auf die Haut durchleuchten können, könnten in Folge einer neu aufkommenden Diskussion in Deutschland eingeführt werden.

Befürworter der Körperscanner wollen durch die Geräte eine bessere Fluggastüberwachung etablieren. Dies sei nötig, um die Terrorabwehr zu stärken, indem Waffen oder Sprengstoff leichter erkannt werden können. Die Diskussion um die Geräte ist dabei nicht neu; sie keimte nach einem vereitelten Anschlag auf ein Flugzeug der Northwest-Airline im vergangenen Dezember allerdings erneut auf. Kritiker der Technologie sehen in den Körperscans eine Verletzung der Intimsphäre. Das Durchleuchten von Minderjährigen könnte darüber hinaus gegen geltendes Recht verstoßen und als eine Art der Kinderpornographie gedeutet werden. Nichtsdestotrotz stimmt ein Großteil der Deutschen gemäß einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom für den Einsatz der sogenannten Nacktscanner. Demnach waren 67 Prozent der Befragten der Ansicht, der Einsatz der Körperscanner komme der Sicherheit an Flughäfen zugute. Lediglich zwölf Prozent der Befragten lehnten die Geräte generell ab, die Hälfte von ihnen (51 Prozent), weil sie eine Verletzung der Intimsphäre befürchten. Darüber hinaus sprach sich ein Großteil der Befragten für den verstärkten Einsatz der Videoüberwachung (85 Prozent Zustimmung) beziehungsweise für intensivere Gepäckkontrollen (91 Prozent Zustimmung) aus.

Fleshmob der Piratenpartei als Protest gegen Nacktscanner
Fleshmob der Piratenpartei als Protest gegen Nacktscanner

Gegen den Einsatz der Körperscanner an Flughäfen demonstrierten gestern Vertreter der Piratenpartei. Sie entblößten sich auf den Flughäfen von Berlin, Düsseldorf und Frankfurt am Main. In sogenannten „Fleshmobs“ wollten sie die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass sie ein Stück ihrer Privatsphäre für einen Körperscan opfern würden. Die Scans erhöhen dabei nur die gefühlte, nicht aber die tatsächliche Sicherheit. „Die Nacktscanner erhöhen die Flugsicherheit nicht, aber sie verletzen die Persönlichkeitsrechte der Reisenden. Die Bundesregierung muss den unsinnigen Plänen zu deren Einführung ein Ende bereiten“, so Simon Lange, Sprecher der Piratenpartei.

Update

Vor gut einer Woche ging auch eine Online-Petition online, die sich gegen den Einsatz der Körperscanner ausspricht. Die Petition hat bisher fast 2.000 Mitzeichner gefunden und kann über die Seiten des Deutschen Bundestages erreicht werden.