Apple äußert sich zu Arbeitsbedingungen
Mit einem eigenen Audit hat Apple auf Berichte reagiert, nach denen Mitarbeiter in einer chinesischen Zulieferer-Fabrik, in der der Apple iPod gefertigt wird, unter unwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen ihren Dienst verrichten müssen. Ergebnis: Im Großen und Ganzen käme Foxconn, Inhaber der Fabrik, Apples Anforderungen an Zulieferer nach. Darüber hinaus gäbe es aber auch Defizite.
Insbesondere bei den nicht von Foxconn gestellten sondern angemieteten Unterbringung für die 200.000 auf dem gesamten Fabrikgelände beschäftigten Mitarbeiter, von denen Apple auf etwa 15 Prozent zurück greift, gäbe es noch ein erhebliches Verbesserungspotential. So sei beispielsweise – abgesehen vom Zustand der Wohnmöglichkeiten – in drei Unterkünften quasi keinerlei Privatsphäre möglich. Darüber hinaus existieren zwar feste Regelungen für die Vergabe von Überstunden und Mitarbeiter können Überstunden laut eigenen Angaben ohne Bestrafung ablehnen. Dennoch gibt es mit 35 Prozent einen großen Anteil von Arbeitern, bei denen die von Apple vorgeschriebene maximale Arbeitszeit von 60 Stunden in der Woche samt einem freien Tag überschritten wird. In beiden Fällen wurde Foxconn dazu aufgefordert, Maßnahmen zur Verbesserung einzuleiten. So werden neue Schlafsäle errichtet und die wöchentliche Arbeitszeit soll nun eingehalten werden.
Vorwürfe, in der Fabrik würden Kinder beschäftigt und Mitarbeiter zur Arbeit gezwungen, konnte Apple hingegen nicht bestätigen. Um zu gewährleisten, dass die Arbeit bei Apples Zulieferern unter fairen, legalen und sicheren Bedingungen von statten geht, möchte Apple noch im Jahr 2006 alle Fabriken, in denen iPod- und Mac-Produkte endmontiert werden, einer Untersuchung unterziehen. Apple wird dabei auf den Service der Organisation Verité zurück greifen.
Die bisher lediglich in englischer Sprache verfasste Pressemitteilung ist sicherlich einen Blick wert, gibt sie doch trotz des einseitigen Betrachtungswinkels immer noch einen guten Einblick darüber, unter welchen Umständen der MP3-Player, der vor Jahren seinen weltweiten Siegeszug angetreten hat, am anderen Ende der Welt gefertigt wird.