BenQ Mobile wird in Einzelteile zerlegt
Die Stunden für BenQ Mobile scheinen gezählt: Nachdem der letzte verbliebene Interessent an der maroden Ex-Siemens-Handysparte gegen Ende der letzten Woche abgesprungen war, steht nun die Liquidierung des gesamten Unternehmens an.
„Es gibt keine realistische Chance mehr auf einen Gesamtverkauf“, kommentierte eine Sprecherin des Insolvenzverwalters Martin Prager die ausweglose Situation. Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) zufolge wurde Prager vom Gläubigerausschuss dazu authorisiert, mit der Abwicklung von BenQ Mobile zu beginnen. Konkret heißt dies, dass das Unternehmen nun in Einzelteilen verwertet werden soll. Von den Werkshallen bis zum Papierkorb steht damit ein riesiger Ausverkauf an – das Ende von so gut wie allen 3000 Arbeitsplätzen an den drei Standorten in München und NRW.
Dem Bericht der SZ zufolge wird aber auch diese Lösung den Gläubigern keine hundertprozentige finanzielle Wiedergutmachung liefern. Mit einem geschätzten Vermögen von rund 310 Millionen Euro werden wohl nur etwas mehr als ein Drittel der offenen Verbindlichkeiten von 883 Millionen Euro gedeckt werden können. Wie lange die endgültige Abwicklung in Anspruch nehmen wird, ist nicht bekannt. Die Bekanntgabe der angestrebten Liquidierung markiert den wohl letzten Punkt von einer der aufsehenerregendsten Insolvenzen des vergangenen Jahres – nach zahlreichen Höhe- und Tiefpunkten für die Belegschaft ist damit das tragische Ende von BenQ Mobile besiegelt.