GEMA verkündet Willen zur neuen Strategie
Die GEMA richtet aufgrund des Wandels in der Branche im Hinblick auf neue Gesetze und die Digitalisierung des Geschäfts ihre Strategie neu aus. Gegen Raubkopierer sieht sie sich indes bereits heute bestens gewappnet.
„Wir stellen uns verstärkt auf Wettbewerbssituationen ein“, so Dr. Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA. „Damit wollen wir für die GEMA und für unsere Mitglieder angesichts der sich schnell und radikal verändernden Rahmenbedingungen auch weiterhin eine positive Perspektive bieten und Wachstum sichern.“
Neue Gesetzgebungen ebenso wie die laufende Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten, urheberrechtlich geschützte Werke zu nutzen, stellen die gesamte Branche und mit ihr vor allem auch die GEMA vor besondere Herausforderungen. „Wir wollen die Weichen so stellen, dass wir auch für neue Marktsituationen gerüstet sind“, so Heker weiter. „Denn im Online-Bereich sehen wir das Geschäft der Zukunft.“ Bisher allerdings nehmen die Autoren am prosperierenden Geschäft der Musikdistribution im Internet laut Befinden der GEMA nicht in angemessener Weise teil:
So empört man sich bei GEMA: „Die ohnehin niedrigen Erträge für Musikdownloads verringerten sich 2006 noch einmal, der anhaltende Rückgang der Einnahmen auf dem Tonträgermarkt lässt sich dadurch also bisher nicht kompensieren.“ Insgesamt aber blickt die GEMA auf ein erfolgreiches Jahr zurück: 2006 konnte sie insgesamt 874,4 Mio. Euro erwirtschaften, auch dank der vermehrten öffentlichen Musik-Wiedergaben im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land.
Zunehmend erfolgreich sieht sich die GEMA bei ihrem Vorgehen gegen die Internetpiraterie. Als Beispiel nannte Heker die kürzlich erwirkte einstweilige Verfügung gegen VideoTube, mit der es erstmals dem Betreiber einer Videoplattform untersagt wurde, Werke aus dem GEMA-Repertoire unlizenziert zu nutzen. Trotz dieser rechtlichen Auseinandersetzungen betonte Heker: „Der GEMA liegt an einer einvernehmlichen Lizenzierungslösung für diese innovativen Nutzungsmodelle. Darüber sind wir mit den Marktteilnehmern im Gespräch.“
Die GEMA vertritt die Urheberrechte von mehr als 60.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverleger) sowie von über 1 Million Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist mit einem Ertrag von EUR 874 Mio. für die Nutzung des Musik-Weltrepertoires (Geschäftsjahr 2006) weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik.