Hitachi vor Verkauf der Festplattensparte?
Laut diversen Medienberichten könnte Hitachi demnächst seine unrentable Festplattensparte abstoßen. Wie die Berichte gut informierten Quellen entnommen haben wollen, gibt es mit einigen Finanzinvestoren auch bereits potentielle Käufer.
Unter den heißesten Aspiranten für die Festplattensparte des größten japanischen Elektronikherstellers finden sich unter anderem Namen wie Bain Capital, die Texas Pacific Group und das hierzulande (nach der mit den Investoren von Permira durchgeführten, gemeinschaftlichen Übernahme von Pro7Sat.1) nicht unbekannte Kohlberg und Kravi Roberts (KKR).
Mit der Sparte würde Hitachi einen leidlichen Teilabschnitt der Konzerngeschichte abtreten. Im Jahr 2002 für zwei Milliarden US-Dollar von IBM übernommen, konnte das Geschäft bis heute in keinem Jahr schwarze Zahlen schreiben. Stattdessen müssen die Konzernverantwortlichen nach durchweg mageren Jahren auch in diesem Jahr von einem Betriebsverlust von rund 200 Millionen Euro ausgehen.
Grund für die Misere ist nicht zuletzt der zunehmende Preisverfall bei konventionellen Festplatten sowie der damit verbundene Konkurrenzkampf mit der restlichen Branche. Zwar kann Hitachi aktuell bald 20 Prozent des Marktes sein eigen nennen – bei vergleichsweise kleinen Gewinnspannen bedeutet dies aber, dass der Konzern im Vergleich zu den großen Spielern im Segment wie Seagate oder Westen Digital, die beide schwarze Zahlen schreiben, schlecht da steht.
Auch wenn man bei Hitachi immer wieder betont hat, am Festplattengeschäft festhalten zu wollen, so wäre zumindest ein Teileinstieg eines Finanzinvestors ein denkbares Szenario. Der Konzern selber will sich bis dato nicht konkret zu den Berichten äußern, dementiert in einer Stellungnahme aber keinesfalls: „Hitachi konzentriert sich darauf, die Leistungen seiner Festplattensparte zu verbessern, und prüft dabei jede Möglichkeit“