Freenet will unabhängig bleiben
Im Tauziehen um Freenet strebt der Aufsichtsrat des Telekommunikationsunternehmens eine schnelle Lösung zu Gunsten der eigenen Unabhängigkeit an. Dazu soll eine schnelle Übernahme des angeschlagenen Mobilfunkers Debitel herbeigeführt werden.
So wurde der Vorstand im Rahmen von entsprechenden Gesprächen gebeten, „zügig endzuverhandeln, damit im Aufsichtsrat kurzfristig die Beschlussfassung erfolgen kann“. Dies bestätigte eine Freenet-Sprecherin am Samstag. Geht es nach einem Bericht des Wochenmagazins Focus, so wird Freenet die notwendigen Verträge bereits in den kommenden Tagen mit Debitel-Eigner Permira und den an der Finanzierung beteiligten sechs Banken unterzeichnen. Danach würde zum Kaufpreis von 1,6 Milliarden Euro aus Freenet und Debitel das drittgrößte Mobilfunkunternehmen in Deutschland entstehen, der sein DSL-Geschäft sodann abstoßen würde.
Für die Freenet-Mitinhaber Drillisch und United Internet, die über eine Holding 25 Prozent an dem Unternehmen halten und die Kerngeschäfte DSL- und Webhosting (United Internet) sowie Mobilfunk (Drillisch) gerne unter sich aufteilen würden, würde ein solches Szenario eine herbe Niederlage bedeuten. Erst kürzlich waren die zuvor eingestellten Verhandlungen der drei Unternehmen wieder aufgenommen worden.