Mozilla Messaging nimmt seinen Betrieb auf
Das Kind hat endlich einen Namen – Mozilla Messaging heißt der im vergangenen September angekündigte neue Ableger der Mozilla Foundation. Die frisch ausgegliederte Unternehmung nimmt ab sofort ihren Betrieb auf und wird sich auf E-Mail-Anwendungen konzentrieren. Erstes Projekt: Thunderbird 3.
Die Entwicklung der dritten großen Programmversion des Open-Source E-Mail-Clients steht im Fokus von Mozilla Messaging. Zu den geplanten Verbesserungen des E-Mail-Programms zählen integrierte Kalenderfunktionen, eine bessere Suche und allgemeine Optimierungen bei der Anwendung. Der frei verfügbare Thunderbird gründet auf dem gleichen Open-Source-Entwicklungsmodell wie der Webbrowser Mozilla Firefox. Bei Mozilla Messaging widmet sich ein kleines Team festangestellter Mitarbeiter als Teil einer Community freiwilliger Programmierer auf der ganzen Welt der Fortentwicklung des Thunderbird. Mozilla Messaging ist vollständig im Besitz der Mozilla Foundation. Das Board of Directors konstituieren David Ascher, CEO von Mozilla Messaging, ferner Christopher Beard, Vizepräsident und Geschäftsführer von Mozilla Labs und Marten Mickos, CEO des Open-Source Datenbankanbieters MySQL AB.
Eine erste, vorläufige Roadmap für Thunderbird 3 veröffentlichte CEO David Ascher erst kürzlich. In seinem neuesten Blogeintrag äußert er sich nun auch zu den langfristigen Plänen des Unternehmens. So könnte sich das Programm in Zukunft hin zu einer Web-Applikation entwickeln, die man ohne Installation auf jedem Rechner ausführen kann. Zudem müsse man ein Auge auf die größeren Trends haben, um einer vermutlich wachsenden Anzahl von Nutzern gerecht werden zu können, die mehrere E-Mail-Adressen und Instant Messenger, IRC, Blogs, VoIP, SMS und andere Kommunikationswege parallel nutzen. Hier gelte es auszuloten, was davon man sinnvoller Weise wie in Thunderbird integrieren könne.
Man darf also gespannt sein, in welche Richtung sich Thunderbird in Zukunft entwickeln wird. Eine erste Alpha von Thunderbird 3 könnte es den aktuellen Planungen zufolge jedenfalls noch vor April geben.