Auf und Ab: Quartalszahlen im Überblick
Das zweite Quartal des Jahres 2008 neigt sich dem Ende entgegen und alle börsennotierten und damit zur Auskunft verpflichteten Konzerne präsentieren ihre Quartalszahlen. Im Folgenden soll ein kleiner Überblick über ein paar Gewinner und Verlierer im Q2/2008 Auskunft geben.
Microsoft
Das Ergebnis des Softwaregiganten gestaltet sich zu einem gewissen Grad ambivalent: Auf der einen Seite kann Microsoft für das abgelaufene Vierteljahr recht solide Kernzahlen präsentieren, auf der anderen Seite wurden die trotz der wirtschaftlichen Situation recht hochgesteckten Erwartungen nicht in ihrer Gänze erfüllt, was in Kombination mit dem andauernden Hickhack rund um die Yahoo-Übernahme zumindest an der Börse zu bösem Blut oder einem Kursminus von fünf Prozent nach Bekanntgabe führte.
Zu den Zahlen: Der Nettogewinn legte um 42 Prozent von 3,04- auf 4,3 Milliarden US-Dollar zu, was pro Aktie 46 US-Cent entspricht. Analysten waren vorab von einem Plus von 47 US-Cent ausgegangen. Auch beim Umsatz ist ein Plus von 18 Prozent auf nunmehr 15,8 Milliarden US-Dollar zu verzeichnen.
Google
Die Zahlen des Internetkonzerns können sich – wie gewohnt – sehen lassen. So legte der Umsatz deutlich von 3,38 Milliarden auf 5,37 Milliarden US-Dollar zu (plus 39 Prozent). Auch der Nettogewinn entwickelte sich mit 1,25 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: 925 Millionen) positiv. Der Gewinn pro Aktie beträgt bereinigt 4,63 US-Dollar, was indes mit Blick auf Analysten-Erwartungen von rund 4,75 US-Dollar für große Irritationen an der Börse und damit einher mit einem Kursverlust von zeitweilig 10 Prozent sorgte.
Apple
Die Apple-Quartalszahlen können sich ebenfalls sehen lassen. So legte der Umsatz um fast 40 Prozent auf 7,4 Milliarden US-Dollar zu, während der Gewinn recht exakt eine Milliarde US-Dollar oder 1,19 US-Dollar je Aktie beträgt. Mit rund 50 Prozent entfällt der Großteil dieser Entwicklung auf das Geschäft mit Macs, das mit 2,5 Millionen verkauften Geräten (+41 Prozent) kräftig gewachsen ist, gefolgt vom iPod, der trotz sinkender Gewinnspannen etwas mehr als 20 Prozent zum Ergebnis beitrug. Den Rest brachten iTunes (etwas mehr als 10 Prozent) und das Geschäft mit Software- und Peripherie-Produkten sowie das iPhone ein (letztere alle im Bereich der 7 Prozent).
Intel
siehe separate ComputerBase-News
AMD
siehe separate ComputerBase-News
IBM
Der Elektronikhersteller bewegt sich in einem insgesamt schwierigen Umfeld auf kräftigen Beinen: So beendet IBM das Quartal mit einem deutlichen Gewinnplus (1,98 US-Dollar / Aktie) und übertrifft dabei zudem die Markterwartungen, was sogleich zu einer verbesserten Prognose für das Gesamtjahr geführt hat (8,75- statt 8,50 US-Dollar je Aktie). Der Überschuss legte im Vorjahresvergleich um 22 Prozent auf nunmehr 2,77 US-Milliarden US-Dollar zu, beim Umsatz ist ebenfalls ein Plus von 13 Prozent (auf 26,8 Milliarden US-Dollar) zu verzeichnen.
LG
Das aus Südkorea stammende Elektronikunternehmen LG sorgt mit überraschend guten Zahlen für Furore: So konnte der Umsatz auf 7,88 Milliarden Euro erhöht werden, was einem Plus von etwas mehr als 20 Prozent entspricht. Zugleich stieg der Nettogewinn um gut 85 Prozent auf nunmehr 439 Millionen Euro. Treibende Kraft hinter der Entwicklung ist neben dem Display-Geschäft vor allem die Handy-Sparte, in der ein Wachstum von rund 35 Prozent verzeichnet werden konnte.
Seagate
Das abgelaufene Quartal bedeutet für Seagate zugleich den Abschluss des Geschäftsjahres 2008. Im gesamten letzten Jahr konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben 183 Millionen Festplatten ausliefern, was zu einem Umsatz von 12,7 Milliarden US-Dollar und einem Nettogewin von 1,3 Milliarden US-Dollar führt. Das an dieser Stelle relevante Quartal entwickelte sich jedoch nicht ganz so rosig: Zwar legte der Umsatz von 2,7 auf 2,9 Milliarden US-Dollar zu, doch sank der Nettogewinn im Vergleich zum vorherigen Quartal um circa 70 Prozent auf 160 Millionen US-Dollar. Diese zuletzt nicht so positive Entwicklung führt man bei Seagate auf Probleme im Notebook-Markt und damit einher erhöhte Ausgaben zurück.
Nokia
Der finnische Kommunikationskonzern kann nicht zuletzt dank guter Absatzzahlen auf den Schwellenmärkten wie gewohnt solide Zahlen ausweisen. Weltweit konnte Nokia nach eigenen Angaben 122 Millionen Mobiltelefone verkaufen, was im Quartalsvergleich ein ordentliches Plus von 22 Millionen Geräten bedeutet. Trotz gesunkener Verkaufspreise legte der Umsatz dementsprechend um vier Prozent auf 13,2 Milliarden Euro zu, während der Gewinn 1,36 Milliarden Euro beträgt (plus acht Prozent).
Sony Ericsson
Bei Sony Ericsson gestaltet sich die Lage weniger rosig: So muss das Unternehmen sowohl bei Umsatz als auch mit Blick auf den Gewinn Einbrüche verbuchen, was neben Währungseffekten vor allem auf sinkende Gerätepreise sowie stagnierende Absatzzahlen im mittleren und gehobenen Segment zurückzuführen ist. Aus diesem Grund sackte der Verkaufserlös von 3,11 Milliarden auf 2,82 Milliarden Euro ab, während das Betriebsergebnis mit einem Minus von zwei Millionen Euro sogar in die roten Zahlen gerutscht ist. Als Folge dieser Entwicklung kündigte das Unternehmen unlängst an, 2.000 Arbeitsplätze streichen zu wollen.