T-Mobile: Daten von 30 Mio. Kunden gefährdet
Seit dem letzten Daten-Gau bei der Deutschen Telekom ist keine Woche vergangen – und schon ist es erneut das Nachrichtenmagazin Der Spiegel, das prekäre Details zum Umgang des Konzerns mit sensiblen Kundendaten enthüllt.
Aufgrund einer Schwäche im System der DTAG-Handy-Tochter T-Mobile war es bis vor kurzem weltweit möglich, die Daten der 30 Millionen T-Mobile-Kunden jederzeit von einem beliebigen Ort auf der Welt via Internet abzurufen und diese sogar zu manipulieren. Dazu bedurfte es einzig einiger Benutzerangaben sowie des entsprechenden Passworts – über das neben zahlreichen T-Mobile-Mitarbeitern laut Spiegel-Bericht auch „Hacker-Kreise“ verfügen. Mit den entsprechenden Zugangsdaten ausgestattet war es sodann möglich, Adressen und Bankverbindungen einzusehen, Tarife und Einzugsermächtigungen zu ändern und die SIM-Karte zu sperren.
Das Leck wurde nach Bekanntwerden der Recherchen am vergangenen Donnerstag von T-Mobile geschlossen: „Der von dem Magazin dargestellte illegale Zugriff mit gestohlenen Passwörtern auf die Vertriebsdatenbank von T-Mobile ist seit Donnerstagnacht nicht mehr möglich“, heißt es bei der Telekom. Seitdem erhalten Kunden bei einer Änderung ihrer Daten eine Tan, die vom Servicemitarbeiter im Computer eingegeben werden muss.
Als Reaktion auf die Geschehnisse hatte Telekom-Chef René Obermann bereits angekündigt, zukünftig eine aktivere Informationspolitik in puncto Datenschutz betreiben zu wollen. Außerdem soll ein eigener Vorstandsbereich geschaffen werden.