Finanzkrise schickt Apple-Aktie auf Talfahrt
Dass auch andere Branchen von der aktuellen Finanzkrise betroffen sind, musste gestern der Computer- und CE-Hersteller Apple leidlich erfahren. Nachdem einige Analysten die Einschätzungen für das Papier heruntergestuft hatten, gab die Aktie um beinahe 17 Prozent nach.
Der Grund für diesen Vorgang ist zunächst generell darin zu finden, dass vielerorts die Befürchtung umgeht, wonach die beinahe Kernschmelze im Finanzsegment sich auch auf andere Branchen ausweiten könnte. Dabei bewegen sich Unternehmen wie Apple, die vor allem im Privatkundenbereich und weniger im Geschäft mit Großkunden aktiv sind, mit Blick auf die Abhängigkeit von der Konsumfreude laut Meinung der Analysten, wie zum Beispiel von der Ex-Investmentbank Morgan Stanley, in einem besonderen Gefahrenfeld. Außerdem, so die Einschätzung, könnte Apple mit seinem eher hochpreisigen Produktportfolio schneller von einer weiter abflauenden Kaufbereitschaft getroffen werden.
Verstärkt wird die Sorge davon, dass die Absatzzahlen im kompletten Segment trotz der weltweiten Krise bis dato noch nicht nach unten korrigiert wurden: „Wir sind besorgt, weil die Erwartungen bisher nicht bereinigt wurden“, erklärt Kathryn Huberty von Morgan Stanley, weswegen sie den Status der Apple-Aktie genauso wie ein Kollege der Royal Bank of Canada heruntergesetzt hat. Letzterer verargumentierte sein Handeln auf Basis von Marktzahlen aus den vergangenen drei Monaten mit der Vermutung, dass Apple in der kommenden Zeit weniger stark im so wichtigen PC-Geschäft wachsen werde als bisher erwartet.
Mit Blick auf den gestrigen Börsentag muss abschließend bemerkt werden, dass sich die Apple-Talfahrt vor dem Hintergrund einer insgesamt schwachen Entwicklung ereignete. So verloren mit Google (-11.6%), Yahoo (-10,8%), eBay (-11,6%), HP (-6,8%) und IBM (-4,1%) auch andere Internet- und Technologie-Konzerne deutlich an Wert.