Auch europäischer Verlegerverband kritisiert Apple
Kritik an Apples Firmenpolitik kommt nun auch von europäischer Ebene, wenn auch (noch) nicht seitens der EU: Der Verband der europäischen Zeitungsverleger ENPA hat in einer Mitteilung den Umgang Apples mit den Verlagen, insbesondere die Einmischung in das Verhältnis zwischen Anbieter und Kunden, kritisiert.
Wie auch schon der Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger BDZV und die International News Media Association beklagt die ENPA die von Apple angekündigten Veränderungen beim Vertrieb digitaler Zeitschriften und Zeitungen. Durch den Zwang zur Nutzung von Apples In-App-Kauf-Funktion würden die Einnahmen der Verlage verringert und dem iPad-Hersteller Zugriff auf die Kundendaten ermöglicht.
Gerade letzteres wäre ein großer Verlust, da – so die Aussage der ENPA – eine enge Verbindung zwischen Zeitung und Leser ein essentielles Qualitätsmerkmal sei. Außerdem sollte den Verlagen die Möglichkeit gelassen werden, selbst über die Preise zu entscheiden. Diese können zwar auch in iTunes frei gewählt werden, durch die Umsatzbeteiligung Apples sind Preiserhöhungen aber wohl kaum vermeidbar.
Es bleibt abzuwarten, wie Apple auf die mittlerweile geballte Kritik reagieren wird. Bislang gibt es seitens des Unternehmens aus der kalifornischen Cupertino keinerlei Stellungnahme, ein Abweichen vom angekündigten Kurs gilt aber als unwahrscheinlich.