AMD leidet zusehends unter Preiskampf mit Intel
Überraschend stark scheinen der zunehmend schärfer werdende Konkurrenzkampf mit dem Branchenprimus Intel sowie die Übernahme von ATi dem Prozessor-Hersteller AMD zu zusetzen. Für das Ende des vierten Quartals 2006 muss das Unternehmen gar rote Zahlen ausweisen und damit die Anfang des Jahres ausgesprochene Gewinnwarnung bestätigen.
Ein satter Verlust von 574 Millionen US-Dollar im vierten Quartal gegenüber einem Vorjahresplus von immerhin 96 Millionen US-Dollar sorgt für trübe Stimmung bei AMD und den Aktionären des größten Intel-Konkurrenten. Vor allem der Preiskampf mit letzterem im Weihnachtsgeschäft und auch die durch den massiven Konkurrenzdruck ausgelösten zusätzlichen Preisnachlässe sorgen dafür, dass das Unternehmen auch die Gesamt-Gewinnerwartungen für kommende Quartale niedriger als von Analysten und der Fachpresse erwartet ansetzen muss. Ein Umstand, den die Börse nicht verzeiht: Seit Bekanntgabe der neuen Aussichten verlor die Aktie gut fünf Prozent ihres Wertes.
Neben dem zunehmenden Preiskampf mit Intel kann AMD immerhin mit den Kosten für den Kauf von ATI einen nicht unwesentlichen Sonderposten anführen. So hatte die ohnehin schon 5,4 Milliarden US-Dollar teure Übernahme außergewöhnliche Belastungen in Höhe von 550 Millionen Euro zur Folge – ein Punkt, der sich nicht unwesentlich in der brisanten Ergebnislage des Unternehmens widerspiegelt und die Börse eigentlich ein wenig besänftigen sollte. Rechnet man den Sonderposten aus dem Ergebnis heraus, so verlor jede AMD-Aktie „nur noch“ vier Cent.
Immernoch zu viel, würde ein Analyst jetzt wohl sagen. Vor allem, weil zahlreiche Börsenflüsterer mit einem Gewinn von gut acht Cent je Papier gerechnet hatten, ist die Enttäuschung über die aktuelle Lage von AMD umso größer. Da hilft es auch nicht, dass der Umsatz auf 1,77 Milliarden US-Dollar fiel und damit etwas glimpflicher nachgab, als zunächst erwartet. Denn schon seit gestern steht mit dem Ende der exklusiven Partnerschaft mit dem Server-Hersteller Sun die nächste Negativ-Schlagzeile ins Haus – keine guten Zeiten für AMD.