AMD zweifelt an eigenen Prognosen

Volker Rißka
57 Kommentare

AMD-Chef Hector de Jesus Ruiz gab bekannt, dass das Unternehmen die angepeilten Umsätze von 1,6 bis 1,7 Mrd. US-Dollar im ersten Quartal verfehlen werden. Die nochmals zurückgezogene Prognose lag schon weit unter den Erwartungen, weshalb die Aktie an der Börse auf den tiefsten Stand seit einem Jahr sank.

Als Hauptgrund wird einmal mehr der andauernde Preiskrieg mit Intel genannt. Im vergangenen Quartal hatte AMD bereits deutlich niedrigere Preise für Serverchips als Hauptgrund für einen Verlust von mehr als 570 Mio. US-Dollar genannt. Ein Ende der Talfahrt ist nach Analysten aber nicht abzusehen. Die Bruttomarge sank im letzten Jahr um zwölf Punkte auf 40 Prozent, obwohl sich die Verkaufszahlen um 26 Prozent erhöhten. Für 2007 hatte Ruiz im Januar einen Wiederanstieg der Bruttomarge auf 50 Prozent vorausgesagt. Die neuen, unter den Erwartungen liegenden Umsätze, dürften es erschweren, das Ziel zu erreichen.

Den zweiten Grund den Konzernchef Ruiz auf der Investorenkonferenz nannte, seien Lieferprobleme. Besonders die Belieferung von Partnern sei nicht so gut verlaufen wie sie hätte laufen sollen. Für Großkunden wie Dell und IBM wurden Kontingente reserviert, während der Einzelhandel teilweise zu kurz gekommen ist. Durch erweiterte Produktionskapazitäten und Verbesserungen in der Logistik soll das Problem aber in den Griff bekommen werden.

An der Börse werden diese Berichte nicht gern gesehen. Der Höchststand der AMD-Aktie aus dem letzten Jahr von 42,70 US-Dollar ist mit aktuellen 13,95 US-Dollar an der Wall Street in New York in weite Ferne gerückt. Das offizielle Ergebnis für das erste Quartal 2007 wird im April erwartet.