AMD auf der Computex: Alles ist „Vision“
Die Pressekonferenz von AMD zur Computex am frühen Mittwochmorgen stand zum wesentlichen Teil unter dem Zeichen „Vision“. Diese Marketing-Kampagne soll es Kunden einfacher machen, passende Produkte für sich zu finden. Wie so oft ist es aber doch komplizierter als gedacht.
Logos auf PCs und Notebooks gibt es jede Menge – dies steht wohl außer Frage. Auch AMD hat dies immer so gehandhabt und neben den Logos für Prozessoren auch noch welche für Grafik, HD-Fähigkeiten und vieles andere auf die entsprechenden Notebooks/PCs, die solche Features unterstützen, geklebt. Mit „Vision“ soll sich das ändern. Es soll demnach nur noch vier Logos geben (Black, Ultimate, Premium und die blanke Version), für die gewisse Voraussetzungen erfüllt sein sollen. Erstaunlicherweise wurde direkt in der Pressekonferenz ein bisher unbekanntes 5. Logo („Pro“) gezeigt, was die ganze Geschichte schon wieder hinfällig erscheinen lässt. Denn im Grunde genommen ändert sich dadurch auch nichts, es wird nur ein Logo durch ein anderes ersetzt – so wie es alle Jahre wieder passiert.
AMD pocht jedoch auf das neue Vision-Programm, da man den Notebook-Verkauf ankurbeln will. Dort haben die neuen CPUs und Grafiklösungen auch sehr gut eingeschlagen, was fehlt sind jetzt anständige Absatzzahlen. Denn allein mit vielen „Design-Wins“, womit sich die Hersteller immer gern schmücken, gewinnt man in der Regel noch nichts. AMD will deshalb auch den „Ultrathin“-Markt mehr fördern und gegen Intels CULV-Notebooks antreten, da dort leichte aber dennoch ausreichend leistungsfähige Notebooks gefragter sind denn je. Gleichzeitig will man die Kombination der Produkte aus einem Hause, also Grafik und Prozessor, stärker ausspielen. Welche Vorteile sich jedoch für den Kunden ergeben, wollte man nicht preisgeben.
AMD will das Programm jedoch auch auf den Desktop ausweiten und dort nicht nur im Consumer-Bereich Kunden fangen, sondern auch im „Small Business“-Markt neue Käufer gewinnen. Ob dort letztendlich ein Logo mehr hilft als es vorher zwei oder drei gemacht haben, bleibt abzuwarten. Bei der versammelten Presse im Rahmen der Pressekonferenz wurde dies deshalb direkt angezweifelt.