AMD mit Umsatzplus und dreistelligem Millionengewinn
Nach Börsenschluss an der Wall Street hat AMD am vergangenen Abend die Quartalszahlen für den letzten Drei-Monats-Zeitraum des Jahres 2010 veröffentlicht. Diese zeigen ein leichtes Umsatzplus um zwei Prozent auf 1,649 Milliarden US-Dollar, wesentlich wichtiger ist jedoch der Gewinn, der mit 375 Mio. US-Dollar deutlich ausfiel.
Im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor hatte AMD 1,646 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielt und dabei einen Gewinn von 1,178 Milliarden US-Dollar ausgewiesen. Dieser ging aber quasi komplett auf die einmalige Einigung zwischen Intel und AMD zurück, die eine Zahlung von 1,25 Milliarden US-Dollar von Intel an AMD beinhaltete.
Doch auch die jetzt erwirtschafteten Gewinne beruhen zum großen Teil auf einer Einigung, die in Zusammenhang mit patentrechtlichen Verträgen erzielt wurden. Von den 375 Millionen US-Dollar Gewinn entfallen 283 Millionen US-Dollar eben genau auf diese Position - der operative Gewinn bleibt somit klein.
Während der Gewinn der Prozessorsparte dank fallender Preise bei Notebook- und Server-CPUs im Vergleich zum dritten Quartal bei nahezu gleichem Umsatz von 164 (Umsatz 1,226 Mrd. US-Dollar) auf 91 Millionen US-Dollar (bei 1,219 Mrd. US-Dollar Umsatz) zurückging und dabei die Gesamtmarge von AMD auf 45 Prozent drückte, konnte die Grafiksparte deutliche Gewinnzuwächse verbuchen. Dort steht bei gestiegenen Umsätzen von 424 Millionen US-Dollar im vierten zu 390 Millionen US-Dollar im dritten Quartal Gewinne von jetzt 68 statt einer Million US-Dollar in den Büchern. Steigende Preise der diskreten Lösungen in der Vorweihnachtszeit sorgten hier neben zusätzlich abgesetzten Chips für Spielekonsolen für entsprechende Gewinne.
Insgesamt schloss AMD das Jahr 2010 deutlich rosiger ab als das Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um mehr als 20 Prozent von 5,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2009 auf 6,49 Milliarden US-Dollar, gleichzeitig kam man im operativen Geschäft zu höheren Gewinnen. Meyers Erbe tritt deshalb in deutlich kleinere Fußstapfen, da der vor zehn Tagen „gegangene“ CEO das Unternehmen zurück aus der Krise in eine deutlich bessere Position geführt hat. Eben der Fokus auf die Kernthemen wurde ihm bei der Geschäftsführung aber zum Verhängnis, die das Unternehmen in einigen Stellen zu schwach aufgestellt sehen und Meyer letztendlich zu wenig Geld verdient hat. Meyer hatte dies auch nie verneint, gab jedoch stets unter der Hand zu verstehen, dass AMD schlichtweg nicht so groß sei, auf allen Hochzeiten tanzen zu können – eine Ehrlichkeit, die letztendlich bestraft wurde.
Für das erste Quartal 2011 erwartet AMD leichte Umsatzrückgänge.