Intel vs. EU: Entscheidung gefallen?
Einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) zufolge steht die Entscheidung der Europäischen Union im wettbewerbsrechtlichen Verfahren gegen Intel bereits fest. Demnach muss der Chiphersteller mit nennenswerten Einschnitten in die Vertriebspraxis rechnen.
Dies will die FTD aus Brüsseler EU-Kreisen erfahren haben. Demnach wird Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes die Ergebnisse der Ermittlungen die Vertriebspraktiken Intels betreffend im Spätsommer vorstellen und dabei eine der „schärfsten“ Entscheidung in der Geschichte der EU-Wettbewerbskontrolle fällen. So wird Intel fortan auf Werbekostenzuschüsse an Händler im Austausch für Exklusivität im Verkaufsportfolio verzichten müssen. Ferner wird die EU dem Chiphersteller nach den vorliegenden Informationen die bisherige Rabattpraxis sowie die Androhung von Nachteilen gegenüber PC-Herstellern, sofern diese auch andere Chips verbauen, verbieten.
In welcher Höhe die Strafzahlungen ausfallen werden, ist offenbar aber noch nicht klar. So wird weiterhin die höchstmögliche Strafe von 2,6 Milliarden Euro angeführt, was einem Anteil von zehn Prozent am Jahresumsatz entspräche. Sollte die Entscheidung tatsächlich in diesem Rahmen ausfallen, so würde vor allem der direkte Intel-Konkurrent AMD davon profitieren. Die weitere indirekte Konkurrenz wie IBM, Cyrix oder Transmeta haben sich schon länger aus dem Segment zurückgezogen, was man bei der EU wiederum als ein Indiz für die Belegbarkeit der Vorwürfe sieht.