EU: Microsoft soll 280 Millionen Euro zahlen
Nach Wochen der Spekulation und verschobenen Stichtagen für eine endgültige Entscheidung hat die EU-Kommission Microsoft rückwirkend zur Zahlung von 280 Millionen Euro verurteilt. Dies entspricht einem Tagessatz von 1,5 Millionen Euro seit dem 15. Dezember 2005.
Die Kommission sah es als erwiesen an, dass der Softwarekonzern den im Rahmen eines Kartellrechtsverfahrens Anfang 2004 an ihn gestellten Forderungen nicht nachgekommen ist. Im Speziellen geht es um die Herausgabe von Informationen, die Konkurrenten zur Anpassung ihrer Serverprogramme zur besseren Zusammenarbeit mit Windows-Rechnern ermöglichen sollen. Komme Microsoft dieser Aufforderung auch in Zukunft nicht nach, so könnte das Bußgeld ab August auf täglich drei Millionen Euro anwachsen, so EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Microsoft erwägt, die Entscheidung vom gestrigen Mittwoch anzufechten, da genaue Angaben über die zu veröffentlichenden Daten von der EU erst Anfang des Jahres zur Verfügung gestellt wurden und seitdem 300 Mitarbeiter mit der Aufbereitung der Informationen beschäftigt sein.
Bereits im März 2004 war Microsoft zur Zahlung von 497 Millionen Euro verurteilt worden und musste unter anderem eine Windows-XP-Version ohne Media Player auf den Markt bringen.