Plant Microsoft ein Online-Zahlungssystem?
Nach Berichten eines amerikanischen Magazins plant Microsoft ein eigenes Online-Zahlungssystem, das durch günstige Transaktionskosten insbesondere im Bereich von Kleinstbeträgen gegen Kreditkarten punkten möchte.
Momentan ist es nicht ganz einfach, im Internet Inhalte für wenige Cents anzubieten, obwohl das Internet eigentlich für Dienste mit niedrigen Preisniveau prädestiniert ist. Da aber neben den Anbietern der eigentlichen Inhalte auch die Betreiber der Zahlungssysteme etwas verdienen wollen, führt das meistens zu einem überteuerten Preis für den Kunden. Microsoft-Guru Bill Gates sprach nun im Rahmen des Weltwirschaftsforum über die Pläne der Redmonder, durch die vor allem Kreditkartenanbieter unterboten werden sollen.
Gates hat ein System im Sinn, von dem beispielsweise Online-Magazine profitieren können, da es ihnen erlaubt, Artikel für einige Cent anzubieten. Damit sollen geringe Einnahmen ermöglicht werden, ohne dass die Anbieter des Zahlungssystems einen Großteil für sich beanspruchen, so Gates. Unklar ist allerdings, ob es sich hierbei um reine Konzeptgedanken handelt, oder tatsächlich ein Dienst in Planung ist. Wann dieser kommen könnte, ist ebenfalls nicht abzusehen.
Vollständiges Neuland würde Microsoft mit einem solchen Schritt nicht betreten. Bereits für den Online-Dienst Xbox Live hat Microsoft ein Bezahlsystem eingeführt, über das die Nutzer Spiele-Downloads oder in den USA sogar Filme oder Serien ordern können. Das Bezahlsystem nutzt allerdings eine separate Währung, dass den Handel etwas unübersichtlicher gestaltet. So müssen die Nutzer zuerst Punkte kaufen, mit denen sie bezahlen können; ein ähnliches System nutzt beispielsweise auch Nintendo mit den Wii-Points. Damit jugendliche Xbox-Live-Nutzer auf ein Kreditkartenguthaben zurückgreifen können, arbeitet Microsoft bereits mit Visa und der Landesbank Berlin zusammen.