Microsoft will Angebot für Yahoo nicht erhöhen
Geht es nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, so wird Microsoft seine Übernahmeofferte für den Konkurrenten Yahoo entgegen der Hoffnungen einer Vielzahl von Aktionären wohl nicht erhöhen. Ob dies für die widerwillige Yahoo-Leitung ein gutes Zeichen ist, darf bezweifelt werden.
Die mangelnde Bereitschaft in Redmond ist wohl vor allem auf das Fehlen eines weiteren Angebots zurückzuführen: „Warum sollte Microsoft gegen sich selber bieten? Das Unternehmen sieht dafür keinen Grund“, zitiert Reuters eine mit den Vorgängen vertraute Quelle bei Microsoft. Der kurze Bericht begegnet damit indirekt diversen Spekulationen in der Fachpresse sowie der Blog-Welt, wonach Microsoft das Angebot weiter erhöhen könnte, um den Druck auf die Führung von Yahoo auszubauen.
An dieser Stelle entspinnt sich aktuell ein strategisches Geschacher, in dem es nicht zuletzt um die tatsächliche Größe der Übernahmesumme geht. Microsoft dürfte kein Interesse daran haben, die bereits entschlossenen Aktionäre mit der diffus vorhandenen Möglichkeit einer Erhöhung des Angebots ins Wanken zu bringen. Genau dies aber hat man bei Yahoo häufig versucht zu implizieren – nicht zuletzt durch das stete Betonen des Fakts, dass die eigene Wertigkeit angeblich weitaus höher läge und man dem Angebot aus Redmond aus diesem Grund nicht entsprechen dürfe.
Dass Microsoft nun eine solche Information preisgibt, kann vieles bedeuten, vor allem aber eines: Man ist sich in Führungskreisen des Softwaregiganten sicher, dass auch die aktuelle Summe reicht, um die Übernahme im Gespräch zu halten. Gestärkt wird diese Ansicht von der bisher nicht geminderten Ausweglosigkeit Yahoos – eine Übernahme erscheint also weiterhin als gut möglich.