Telekom liebäugelt mit Orange-Übernahme
Im Rahmen der geplanten Übernahmen von Mobilfunk- und Internetgeschäften im Ausland scheint die Telekom in den Niederlanden ein Objekt von großer Attraktivität gefunden zu haben. So liebäugelt der Bonner Konzern mit der Übernahme des dortigen Mobilfunkanbieters Orange.
Dies bestätigte ein Konzernsprecher am gestrigen Abend und erklärte weiter, dass bereits ein Angebot an die französische Orange-Mutter France Telecom abgegeben worden wäre. Die Franzosen zeigten sich nicht abgeneigt und wollen die Offerte gemeinsam mit Orange prüfen. Dabei ist aber davon auszugehen, dass der Transfer – kartellrechtliche Bedenken einmal ausgenommen – zügig von statten gehen wird. So planen beide Unternehmen, das Geschäft noch in dieser Jahreshälfte durchzuziehen.
Teil des Angebots ist dabei, dass France Telecom im Gegenzug die spanische Mobilfunktochter der Telekom (Yacom) übernehmen würde. Die Abtretung des mäßig laufenden Spanien-Geschäfts war gerade in den vergangenen Wochen ein vieldiskutiertes Thema in Telekomkreisen, sodass das Tauschgeschäft vielen Skeptikern durchaus entgegen kommen dürfte. Aufgrund der völlig unterschiedlichen Ausgangslagen von Yacom und Orange wird die Telekom dabei aber eifrig draufzahlen. So liegt der Yacom-Preis laut France Telecom bei 300 Millionen Euro – für Orange will der französische Telekommunikationsgigant angeblich 1,6 Milliarden Euro haben. Ein, wie es aus Bonn heißt, zu hoch angesetzter Preis, der sich letztlich wohl bei 1,3 Milliarden Euro einpendeln wird. Die Telekom hatte Yacom 2000 zum Preis von 550 Millionen Euro erstanden.