Games Convention: Leipzig enttäuscht vom BIU

Andreas Frischholz
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Nach dem der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) am Montag offiziell bekannt gab, dass die Games Convention unter dem neuen Namen GAMESCom nach Köln zieht, zeigt sich die Leipziger Messe erwartungsgemäß enttäuscht.

Die Entscheidung des BIU habe man zur Kenntnis genommen, teilte Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Leipziger Messe GmbH, mit. Man hätte die Zusammenarbeit gerne fortgesetzt und zu diesem Zweck auch Angebote vorgelegt, die einen alternativen Standort beinhalteten. So wäre es denkbar gewesen, die Games Convention in anderen deutschen Städten durchzuführen oder den Standort jährlich zu wechseln.

Wir hätten das Konzept der Games Convention sehr gern mit unserem langjährigen Partner, dem BIU, weiterentwickelt – idealerweise am Standort Leipzig, wobei wir stets betont haben, auch für andere Konzepte offen zu sein.

Dennoch stehe die Leipziger Messe der Branche mit der Games Convention und den gesammelten Erfahrungen stets zur Verfügung, betont die Gesellschaft in einem Statement. Der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung ist ebenfalls frustriert über die Entscheidung, kündigt aber an, dass die Stadt auch über 2008 hinaus für die Games Convention oder eine Rückkehr des BIU offen ist. Der sächsische Wirtschaftsminister Thomas Jurk bezeichnet den Schritt des BIU unterdessen als schädlich für den deutschen Messestandort.

Es kann und darf nicht sein, dass öffentlich getragene Messegesellschaften in einen ruinösen Wettbewerb treten und sich Messen - auch durch Dumpingpreise - gegenseitig streitig machen.

Die Zukunft der Games Convention bleibt also weiterhin ungewiss. Für dieses Jahr laufen die Vorbereitungen allerdings auf Hochtouren, ein Großteil der Ausstellungsfläche sei bereits vermietet. Die diesjährige Ausgabe der Messe findet vom 21. bis zum 24. August statt.