Quartalszahlen: In der Prä-Corona-Ära legt Samsung noch einmal zu

Volker Rißka
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Quartalszahlen: In der Prä-Corona-Ära legt Samsung noch einmal zu
Bild: Samsung

Eine Umsatzsteigerung von knapp sechs Prozent verbuchte Samsung im ersten Quartal 2020. Doch die Vorzeichen verdunkeln sich zusehends und werden im aktuellen zweiten Quartal das erste Mal sichtbar, da die Coronakrise vor allem Kernprodukte der Marke Samsung betrifft.

Die Display- und Consumer-Electronics-Sparte bekamen die ersten kleineren Auswirkungen bereits im ersten Quartal zu spüren, da die Nachfrage in China massiv einbrach. Die weiteren Geschäftsbereiche von Samsung konnten das jedoch mehr als auffangen, vor allem das im letzten Jahr stetig abflauende Geschäft mit Speicherchips erholte sich, wie bereits in der Prognose vor drei Wochen angedeutet. Und das soll auch in Zeiten des Coronavirus so bleiben, denn die Nachfrage nach Speicher im Bereich NAND und DRAM ist vor allem für Serverumgebungen deutlich erhöht.

Die Halbleitersparte legt deutlich zu

Und so konnte die Halbleitersparte bei Samsung mit einem Plus von 22 Prozent beim Umsatz positiv in Erscheinung treten, wovon allein 15 Prozent Wachstum auf den Speicherbereich entfallen. Der operative Gewinn verblieb jedoch auf ähnlichem Niveau wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In naher Zukunft soll bei DRAM die Forcierung auf die kleineren Fertigungsschritte 1y und 1z im Preiskampf helfen, während im Bereich Flash-Speicher die Produktion der fünften und sechsten Generation V-NAND ausgebaut werden soll.

Die Foundry-Sparte sieht unsicheren Zeiten entgegen, die vermutlich schwache Nachfrage im mobilen Markt soll durch den Fokus auf neue Technologien aufgewogen werden. So bestätigte Samsung den Beginn der Serienfertigung von 5-nm-Chips im zweiten Halbjahr, während die Forschung an dem 3-nm-GAA-Verfahren weitergeht.

Umsatz und Gewinn nach Sparten
Umsatz und Gewinn nach Sparten (Bild: Samsung)

Der Mobilmarkt ist das neue Sorgenkind von Samsung

Shrinking market and store closures make a drop in earnings seem inevitable“, beschreibt es Samsung im Quartalsbericht nüchtern und zeigt damit, wie es der gesamten Branche aktuell geht: Es geht abwärts. Im ersten Quartal konnte sich Samsung mit einem Umsatzrückgang von nur vier Prozent im Bereich der Handysparte noch wacker halten, doch die Aussichten sind nun alles andere als rosig. Mit einer Stärkung des Online-Geschäfts sowie des B2B-Bereichs und einer angepassten sowie flexibleren Produktion soll der Situation soweit es möglicht ist engegengetreten werden. Einer der Strohhalme, 5G, soll primär ab dem zweiten Halbjahr greifen, wenn Neuvorstellungen aus der Fold- und Note-Serie sowie neuen Produkten für die Mittelklasse den neuen Standard breit unterstützen sollen.

Auch das Geschäft mit Fernsehern und Displays wird schwierig

In der TV- und Display-Sparte waren die Ergebnisse im ersten Quartal ähnlich wie im mobilen Bereich. Ab März brach die Nachfrage zunehmend ein, im zweiten Quartal wird sie sich jedoch drastisch fortsetzen. Die Absage von großen Veranstaltungen und Events wie der Fußball-EM und Olympia, in denen Samsung oft einer der Hauptsponsoren ist und entsprechend große Kampagnen vorsieht, werden sich insbesondere in den Bereichen der Fernseher und weißen Ware bemerkbar machen.

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