Aldi mit soliden Mobilfunk-Kundenzahlen

Sasan Abdi
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Discounter Aldi scheint mit seinem mutigen Vorstoß ins Billigsegment im Bereich Mobilfunk einen echten Coup gelandet zu haben. Der Tarif „Aldi Talk“ erfreut sich seit dem Start im Dezember so großer Beliebtheit, dass es nun einstweilig zu einem Verkaufsstop kommt.

Satte 60.000 Kunden konnte der Discounter-Gigant für den Tarif, der Mobiltelefonieren für 15 Cent in der Minute erlaubt, bereits in der ersten Woche gewinnen. Schon nach kurzer Zeit kam es zu Engpässen, die jetzt einen Verkaufsstop zur Folge haben. Dies bestätigte ein Sprecher des Netzbetreibers e-plus gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Inhaber von bestehenden Verträgen können ihr Guthaben aber weiterhin aufladen und normal telefonieren. Bei Aldi gibt man sich derweil wacker mit der Behauptung, dass eine Neuauflage von Aldi Talk nicht geplant sei. Währenddessen berichten Stimmen aus Branchenkreisen, dass der Verkaufsstop zum einen nicht geplant war und das es zudem sehr wohl eine weitere Verkaufsrunde für Aldi Talk geben werde.

Ebenfalls aus Insiderkreisen ist zu hören, dass Aldi mittelfristig den Abschluss von mindestens 750.000 Verträgen anpeilt. Unrealistisch ist die Zahl indes nicht. Mit dem waghalsigen Kampfangebot hat der Discounter augenscheinlich mehr als Erfolg. Minutenpreise von 15 Cent für „externe“ Telefonate und schmale 5 Cent für Gespräche zwischen Aldi-Kunden sind – im Vergleich zu den immer noch teils massiv-höheren Preisen der Konkurrenten – auch nach einigen Preiskorrekturen der großen Provider immer noch schlagkräftige Argumente. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg kann sich Aldi außerdem auch Verbraucherfreundlichkeit auf die Flaggen schreiben. Denn ohne den Vorstoß, der insgesamt eine ähnliche Entwicklung wie im DSL-Flatrate-Bereich in Gang setzte, gäbe es wohl auch im nächsten Jahr noch immer überteuerte Mobilfunktarife.