Gentoo Linux 2006.0 mit Installationsassistent

Steffen Weber
36 Kommentare

Die heute veröffentlichte Version 2006.0 der unter erfahreneren Linux-Anwendern populären Linux-Distribution Gentoo kommt nun erstmals mit einem Installationsassistent daher und ermöglicht somit auch technisch weniger versierten Benutzern die Installation eines überaus flexiblen Betriebssystems.

Bisher musste man bei der Installation beispielsweise das Netzwerk manuell einrichten und die Partitionen mit korrekten Optionen in die Datei „/etc/fstab“ eintragen. Dieser Prozess wurde zwar in der ausführlichen Anleitung äußerst präzise und detailliert beschrieben, ein Installationsassistent stand jedoch schon seit längerem ganz oben auf der Wunschliste der Anwender.

Eine neue Version spielt bei Gentoo Linux bei weitem nicht eine derart große Rolle wie bei anderen Distributionen. Zwischen der Veröffentlichung zweier Versionen (zuletzt Version 2005.1 im Sommer 2005) werden täglich inkrementelle Updates vorgenommen und das Aufrüsten auf eine neue Version geschieht somit in kontinuierlichen, kleinen Schritten. Die nun die Versionsnummer 2006.0 tragenden Installations-CDs sind also ausschließlich für neue Anwender interessant.

Gentoo Linux steht für viele Prozessorarchitekturen zum Download bereit, darunter natürlich x86 (praktisch alle 32-Bit-Desktop-Rechner) sowie AMD64 (64-Bit-Prozessoren von AMD und Intel). Nach der Installation findet man mit Kernel 2.6.15, GCC 3.4.4, und den Desktops GNOME 2.12.2 sowie KDE 3.4.3 eine aktuelle Installation vor. Wer möchte, kann in einer Konfigurationsdatei auch das Installieren von experimentellen Software-Versionen erlauben und kommt dann beispielsweise auch in den Genuss von KDE 3.5.1.

Dass Gentoo noch auf die recht alte Version 3.4 des Compilers GCC setzt, liegt darin begründet, dass Gentoo den Quelltext aller Anwendungen erst auf dem System des Anwenders kompiliert, anstatt fertige Binärpakete aus dem Internet zu laden. Dadurch ist es besonders anfällig für Inkompatibilitäten zwischen neuen Versionen des GCC und den genannten Anwendungen.

Der Installationsassistent befindet sich derzeit nur auf der x86-Live-CD. Auch auf AMD64-Systemen lässt sich aufgrund der Abwärtskompatbilität die x86-Live-CD nutzen, wobei dann jedoch die Vorteile der 64-Bit-Architektur wie unter Windows XP 32-Bit ungenutzt bleiben. Das genannte sowie weitere ISO-Images stehen auf der Gentoo-Website zum Download bereit. Wer die Last der Gentoo-Server nicht in die Höhe treiben möchte, kann zum Download auch den Torrent-Tracker verwenden.