Prozessorgerüchte: Ice Lake-Y mit vier Kernen und LPDDR4-3733 bei 5,2 Watt

Volker Rißka
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Prozessorgerüchte: Ice Lake-Y mit vier Kernen und LPDDR4-3733 bei 5,2 Watt
Bild: Intel

Mit der zweiten Generation der 10-nm-Fertigung scheint Intel das Sorgenkind allmählich in den Griff zu bekommen. Gerüchte besagen, dass Quad-Core-Prozessoren auf dieser Basis sogar bei einer TDP von 5,2 Watt möglich werden könnten – erst seit dem letztem Jahr sind sie überhaupt bei 15 Watt verfügbar.

Kaby Lake Refresh war ein aufgrund des Codenamens augenscheinlich kleiner Refresh, doch er ermöglichte einen deutlichen Leistungssprung. Denn in der 15-Watt-Klasse sind fortan nicht mehr zwei Kerne und vier Threads das Maximum, sondern die Verdoppelung auf vier Kerne und acht Threads. Die optimierte 14-nm-Fertigung (14+) ermöglichte so in gewissen Szenarien 30 Prozent mehr Leistung, bei sehr guter Skalierung sogar 60 Prozent Leistungszuwachs. Weil die Single-Core-Turbo-Taktraten weiterhin sehr hoch sind, bedeutete der Schritt in nicht parallelisierten Anwendungen nicht einmal einen Rückschritt.

10+ nm ist die nächste Evolutionsstufe bei Intel

Während der Testlauf mit der ersten Generation 10 nm und Cannon Lake alles andere als gut läuft, Produkte ewig verspätet und zum Teil abgespeckt sind, hatte Intel bereits vor einem Jahr die zweite Generation 10+ in Aussicht gestellt, die die Leistung auf Transistorebene auf das Niveau von 14++ (Coffee Lake) heben soll, dabei aber weniger Energie aufnehmen wird. Coffee Lake wird auf Basis von 14++ nm in Kürze vier Kerne mit GT3-Grafik und eDRAM bei 15 Watt im Notebook bieten.

Mobile Architekturen im Vergleich
Generation Fertigung TDP Architektur
Kaby Lake-Y 14 nm 4,5 Watt 2 Kerne / 4 Threads, GT2-GPU
Kaby Lake-U 14 nm 15 Watt 2 Kerne / 4 Threads, GT2-GPU
Kaby Lake Refresh-U 14+ nm 15 Watt 4 Kerne / 8 Threads, GT2-GPU
Coffee Lake-U 14++ nm 15 Watt 4 Kerne / 8 Threads, GT3-GPU
Whiskey Lake-U 14++ nm 15 Watt 4 Kerne / 8 Threads, GT2-GPU
Cannon Lake-Y 10 nm 4,5 Watt 2 Kerne / 4 Threads, GT2-GPU
Cannon Lake-U 10 nm 15 Watt 2 Kerne / 4 Threads, GT2-GPU, ohne GPU
Ice Lake-Y 10+ nm 5,2 Watt 4 Kerne / 8 Threads, GT2-GPU
Ice Lake-U 10+ nm 15 Watt 4 Kerne / 8 Threads, ?

Mit 10+ sollen vier Kerne auch hier nicht nur in dem U-Segment bei 15 Watt zugegen sein, sondern auch in das Y-Segment rutschen. Diese bedeutet eine noch geringere Leistungsaufnahme, aber in der Regel auch weitere Einschränkungen bei den Taktraten. Wie hoch diese ausfallen, bleibt abzuwarten. Die frühen Prototypen von Ice Lake-U zeigen mit vier Kernen und acht Threads bei 2,4 GHz bereits erstaunlich hohe Taktraten. Allerdings ist unbekannt, inwieweit bereits ein Turbo-Modus im Einsatz ist, in der Regel bieten frühe Samples ihn noch nicht. Kaby Lake Refresh taktet bei 1,6 bis 1,9 GHz in der Basis, kann im Turbo auf einem Kern aber bis 4 GHz takten.

5,2 Watt TDP statt bisher 4,5 Watt

Dass Ice Lake-Y mit 5,2 statt 4,5 Watt in die Y-Klasse fällt, soll an der Wiedereinführung von FIVR (Fully Integrated Voltage Regulator) liegen. Die mit der Haswell-Architektur bereits genutzte integrierte Spannungsregulation soll mit der Architektur zurückkehren, was die TDP der CPU leicht anhebt, die Plattform aber günstiger und effizienter machen soll. Dass FIVR zurückkehren wird, hatte Intel bereits vor einigen Jahren angedeutet.

Auch schnelleren Speicher soll Ice Lake-Y ansprechen können. Während für die normalen Modelle bis zu DDR4-3200 angesetzt ist, soll die Y-Serie wieder den speziellen LPDDR4 nutzen, dann allerdings bereits mit bis zu 3733 MHz effektivem Takt. Die Anschlüsse entsprechen den bekannten Standards, wie stark Thunderbolt integriert sein wird, bleibt abzuwarten.

Ice Lake-Y mit vier Kernen bei 5,2 Watt
Ice Lake-Y mit vier Kernen bei 5,2 Watt (Bild: PTT)