AMD AGESA Combo-AM4 v2 1.0.8.1: Firmware verbessert Inter-Kern-Latenz und -Bandbreite

Sven Bauduin
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AMD AGESA Combo-AM4 v2 1.0.8.1: Firmware verbessert Inter-Kern-Latenz und -Bandbreite
Bild: AMD

Die neue Firmware AMD AGESA Combo-AM4 v2 1.0.8.1 für APUs und Prozessoren vom Typ Renoir und Matisse kann die Latenzen und Bandbreiten von Ryzen 3000 (Test) und Ryzen 4000G (Test) deutlich verbessern. Neben den Kern-zu-Kern-Latenzen sowie der Kern-zu-Kern-Bandbreite kann auch der Arbeitsspeicher von der Firmware profitieren.

Bessere Kern-zu-Kern-Latenzen

Ausgehend von einem Hinweis der Entwickler des Benchmark- und Capturing-Tools CapFrameX hat sich die Redaktion die neue Firmware AMD AGESA Combo-AM4 v2 1.0.8.1 einmal genauer angesehen und konnte sowohl Verbesserungen der Kern-zu-Kern-Latenzen, der sogenannten „Intercore Latency“, als auch der Speicherlatenzen feststellen.

Die Macher von CapFrameX haben diese Informationen ihrerseits von Community-Mitglied „Verangry“ erhalten, der seinerseits bereits für den BIOS-Guide für Ryzen 3000 verantwortlich zeichnete und auf dem Gebiet der Optimierung von Prozessoren auf Basis von Zen 2 bewandert ist.

AGESA v2 1.0.8.1 und 1.0.0.2 im Vergleich

Eingangs muss erwähnt werden, dass von den Verbesserungen der Kern-zu-Kern-Latenzen sowie -Bandbreiten und der niedrigeren Speicherlatenz allein keine Wunder zu erwarten sind, sich im Zusammenspiel mit einem höheren und vor allem synchronen Speicher- (MCLK), Fabric- (FCLK) und Controller-Takt (UCLK) aber durchaus Leistungsvorteile durch das neue AGESA ergeben und summieren können.

Die Redaktion hat die neue Firmware auf dem folgenden System mit dem Vorgänger AGESA v2 1.0.0.2 verglichen und dabei keinerlei weitere Optimierungen vorgenommen, einzig das XMP-Profil des Arbeitsspeichers mit DDR4-3200 CL16-18-18 wurde geladen.

Die von „Verangry“ gemachten Beobachtungen konnten mittels SiSoftware Sandra und dessen integrierten Mehrkern-Effizienztest, der die Kern-zu-Kern-Latenzen misst, sowie dem Cache & Memory Benchmark von AIDA64 bestätigt werden.

Verbesserungen von 3 bis 7 Prozent sind möglich

Auf einem völlig unoptimierten System konnte AGESA v2 1.0.8.1 die Kern-zu-Kern-Latenzen von 64,4 ns auf 60,4 ns senken (- 6,2 Prozent) und die Kern-zu-Kern-Bandbreite von 148,21 GB/s auf 158,22 GB/s (+ 6,8 Prozent) anheben.

Die Speicherlatenz verbesserte sich durch die neue Firmware laut AIDA64 von 77,3 ns auf 75,3 ns, was eine Reduzierung der Verzögerungszeit von 2,6 Prozent entspricht. Auf dem Testsystem war zudem zu beobachten, dass bereits mit dem Update von der „alten“ Firmware AGESA v1 1.0.0.6 auf AGESA v2 1.0.0.2 die maximalen Boost-Frequenzen des Ryzen 9 3950X deutlich häufiger zu sehen waren. AGESA v2 1.0.8.1 bestätigte diese Erkenntnis: Die CPU arbeitete in der Spitze mit 4,7 bis 4,75 GHz.

Nicht verschwiegen werden darf, dass es während der Tests von „Verangry“ mit dem neuesten BIOS für das MSI MEG X570 Unify dazu kam, dass das BIOS die Powerstates vergaß und anschließend wieder auf das ursprüngliche Niveau zurück fiel.

Es scheint ganz so, als ob das neue AGESA nach mehrmaligem Neustart bei mir, die CPU [Powerstates] falsch zuweist.

Verangry, Community-Mitglied

Zen 3 und Vermeer tauchen am Horizont auf

Auch der Code aktueller BIOS- und AGESA-Versionen deutet an, dass AMD seine Firmware mittlerweile in erster Linie auf die kommende CPU-Generation auf Basis von Zen 3 hin optimiert, die für Ende des Jahres in Form von Ryzen 4000/5000 („Vermeer“) erwartet wird.

Die Redaktion dankt Community-Mitglied „Verangry“ für den Hinweis zu diesem Thema.