Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

ThomasK_7 schrieb:
Schöne große Zahlen und Berechnungen.
Warum präsentiert uns die Regierung nicht so eine Finanzierung?
Weil die das selten in kurze Forenbeiträge schreiben sondern so 30+ Seiten lange und furz - trockene Berichte.

ThomasK_7 schrieb:
Warum lässt sie uns über die Finanzierung generell so im Unklaren (Geldherkunft, Umlagesystem)?
Wofür Steuergelder ausgegeben werden ist bekannt.

Du verlangst hier in diesem speziellen Einzelfall auf einmal eine übertriebene Präzision und Einfachheit der zur Verfügung stehenden Daten ... nur damit du einen Punkt hast über den du dich beschweren kannst.

So wie der Typ von vor paar Tagen, der wissen wollte exakt wie viele Tonnen CO2 pro Kelvin Temperaturerhöhung ausgestoßen werden können und was der genaue Grenzwert in Jahren ist.

ThomasK_7 schrieb:
Warum wundern sich hier so viele, weshalb die Energiewende in ihrer jetzigen Form so wenig Rückhalt in der Bevölkerung hat?
Ah, nein, darüber wundert sich ehrlich gesagt keiner. Man ist nur von der Ignoranz der Bevölkerung im Allgemeinen enttäuscht. Berechnungen, wie teuer die Energiewende wird, gab es schon seit Jahren. Auch Aussagen zum Kosten des Klimawandels sind nicht neu.

Du hast dich halt nur die letzten 40 Jahre nicht dafür interessiert und machst jetzt einen auf überraschteelektroratte.jpg.
 
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Die haben die Finanzierung der Energiewende auch nicht auf 30+ Seiten vorgestellt.
Sonst hätte dies schon irgendjemand hier gepostet!

Wie hoch werden denn die Steuergelder sein, die dafür aufgewendet werden?
Dir ist es ja angeblich bekannt!
 
ThomasK_7 schrieb:
@DrPinguin
Schöne große Zahlen und Berechnungen.
Warum präsentiert uns die Regierung nicht so eine Finanzierung?
Warum lässt sie uns über die Finanzierung generell so im Unklaren (Geldherkunft, Umlagesystem)?
Danke, diese Zahlen bestimmen am Ende jedoch nur wie viel Geld aufgebracht werden muss.
Die tatsächlichen Investitionen für die gesamte Energiewende sind natürlich noch weit aus höher.

Zur Zeit wird ja auch das Wasserstoffkernnetz für voraussichtlich 20mrd errichtet, dazu kommen die erwähnten Erzeugungsanlagen der EE für bis zu 300mrd€, die Verkehrswende mit dem Austausch von bis zu 60m Fahrzeugen innerhalb der nächsten 20-25 Jahre, der Ausbau der Bahn für voraussichtlich 90mrd€, der Wärmewende und damit einhergehend Fern- und Nahwärmenetz und mit dem wahrscheinlich größten Kostentreiber der Sanierung des Gebäudebestandes - und dabei haben die Heizungen sogar noch einen recht geringen Anteil.

Schaut man sich meinen Beitrag an, dann gibt es in Deutschland 14,76m EFH und ZFH in Deutschland. Alleine die, nach meinem Beispiel, halbwegs energetisch zu sanieren wird noch knapp 3.000mrd€ kosten...

Das Problem bei all dem Geld ist, dass ohne auch nur ein Gebäude saniert und ein Fahrzeug ausgetauscht zu haben, innerhalb von 20 Jahren knapp 1.000mrd investiert werden müssen. Da der Staat keine Schulden aufnehmen darf muss dieses Geld entweder von Privatinvestoren, oder von großen Banken kommen. Die Herkunft des Geldes variiert dabei von Projekt zu Projekt, genau wie die dabei erhobenen Zinsen.

Möchte man Geld von Banken haben wird das bei dem Aufbau von dem Wasserstoffkernnetz, Elektrolyseuren etc. schon recht schwierig werden, denn wer garantiert denn den Erfolg des Projekts?
Auch wenn es wie beim Beispiel des Wasserstoffkernnetzes der Bund Verluste bis zu 25% tragen würde.
Dagegen ist die Finanzierung von Erzeugungsanlagen, ab und bis zu einer gewissen Größe, sowie dem Ausbau des Stromnetze recht mühelos zu bewerkstelligen, jedoch auch jedes Mal projektspezifisch.

Am Ende leben wir in einer Marktwirtschaft, das heißt der Bund ist bei über 90% solcher Infrastruktur weder Betreiber noch Geldgeber. Die Aufgabe des Bundes, der Länder und der Ministerien ist lediglich einen gesetzlichen und regulatorischen Rahmen vorzugeben innerhalb dessen sich dann der Markt entwickeln und orientieren kann. Denn mit Gesetzen werden den Unternehmen Sicherheiten und Garantien gegeben, dass all ihre Mühe und investiertes Geld sicher angelegt ist - siehe bspw. das Verbrennerverbot.
Durch dieses Verbot ist der Industrie klar, dass es jetzt gilt Ladeinfrastruktur um jeden Preis auszubauen, nur um sich für den Markt der Zukunft Anteile sichern zu können, selbes bei Windkraft- und PV-Anlagen.
Wer sich JETZT im großen Stil EEA in sein Gemeinde/ Stadtgebiet bauen lässt, der sichert sich bis zur flächendeckenden Energieversorgung durch die Kernfusion eine Gelddruckmaschine. Denn eins ist sicher, sobald die EEA erneuert werden müssen, dann werden diese mit höchster Wahrscheinlichkeit, alleine aufgrund der Infrastruktur und geeigneten Flächen, genau dort wieder neu errichtet werden.

Aber ich schweife aus... Generell ist es nicht die Aufgabe des Bundes und seinen Ministerien vorzuschreiben oder groß vorzurechnen wie viel etwas nachher kosten wird. Dafür gibt es Betreiber der Netze etc.. Der Bund hat nur die Aufsicht und die Aufgabe den Rahmen für alle festzulegen, Anreize nach seinen Vorstellungen zu schaffen und die Ziele zu erreichen.



ThomasK_7 schrieb:
Warum wundern sich hier so viele, weshalb die Energiewende in ihrer jetzigen Form so wenig Rückhalt in der Bevölkerung hat?
Weil die Menschen sich einfach zu wenig informieren. Wenn die Menschen sich einfach mal regelmäßig die Pressemitteilungen des BMWK, oder die jährlichen Studien von Agora, oder dem Umweltbundesamt anschauen würden, anstatt ständig nur die Schlagzeilen die durch einige wenige Absätze als Aufreißer daraus gezogen werden, dann wäre dem nicht so. Das BMWK etc. kann ja schlecht den öffentlich Rechtlichen vorschreiben was die zu senden haben und wenn selbst die lieber Schlagzeilen für Reichweite verbreiten dann bleibt denen halt nur das eigenen Presseportal.

Aber die größten Probleme bei den Energiewende-Kritikern in Deutschland sind uns ja inzwischen bekannt:
"Kenn ich nicht"
"Will ich nicht"
"Brauch ich nicht"
"Funktioniert ja eh nicht"
"Die nächste Regierung wird das eh ändern"
"Diese schei*** grüne Verbotspartei"


Aber ich schweife schon wieder aus... Kurzum es wird mehr oder weniger so kommuniziert, dass das BMWK sich da jetzt nicht hinstellen kann und kann das so simpel berechnen sollte klar sein. Den medialen Aufschrei der dann kommen würde mit all der Kritik kannst du dir ja selber vorstellen.
 
Damien White schrieb:
Mehr als Zwofufzisch.

Und nein, ich mach hier nicht deine Arbeit. Wenn es dir ach so wichtig ist dann hier, eine gute Möglichkeit mit der Recherche zu beginnen:

www.google.de
Verwechselst Du da nicht etwas? :grr:
DrPinguin schrieb:
Aber ich schweife schon wieder aus... Kurzum es wird mehr oder weniger so kommuniziert, dass das BMWK sich da jetzt nicht hinstellen kann und kann das so simpel berechnen sollte klar sein.
Aber die berechnen es ja auch nicht kompliziert. Die berechnen es offiziell gar nicht!

Die Mehrheit des Volkes will es aber berechnet haben und gerade der Osten erinnert sich gerade an den Slogan: alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.

Du rechnest uns hier vor, dass es 2 Cent/kWh Strom kosten könnte.
Der Durchschnittsbürger sieht aber seine Energiekosten auf seiner tatsächlichen jetzigen Rechnung auch ohne die noch kommenden riesigen Investitionskosten und wird nicht von Deiner Rechnung überzeugt sein, kosten ihn die bisherigen deutlich kleineren Investitionskosten in die EE doch jetzt schon mehr als 2 Cent/kWh und das in der langen Niedrigzinsphase.

Für + 2 Cent/kWh Strom auf einem niedrigen Grundniveau aufbauend die Energiewende meistern, da wären wirklich fast alle dafür, wahrscheinlich sogar die AfD.
Ist halt imho leider nur realitätsfremd.
 
Nie,amd in der Politik wird sich trauen die Kosten offen zu legen… oder was zu tun. Denn dann wirst nicht mehr gewählt oder es wird einfach aus Protest irgendwas gewählt.

Die einfache Lösung gibts eh nicht, es gibt nur entweder jetzt viel ausgeben und was machen, später extrem viel mehr ausgeben und hoffen dass es noch reicht und wenn’s schief geht… dann bin ich zum Glück schon tot. Denn lustig wird das in einigen Jahrzehnten nicht mehr.
Darum finde ich es so erschreckend dass bei vielen zwar scheinbar Geld da ist um Kinder in die Welt zu setzen, aber dafür dass die leben können reichts dann nicht mehr,..
 
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ThomasK_7 schrieb:
Aber die berechnen es ja auch nicht kompliziert. Die berechnen es offiziell gar nicht!
Nein wieso auch? Das ist schließlich nicht deren Aufgabe, zumal sie das vorerst nicht in der Hand haben, zumindest gibt es dafür noch kein Gesetz. Die Behörden informieren und dazu gehört nunmal der Netzentwicklungsplan, erhoben von der BNetzA, der Übertragundsnetzbetreiber und der Verteilnetzbetreiber und schaut man sich diese an, dann weiß man was der Spaß voraussichtlich kosten wird.

Auf der anderen Seite gibt es das Umweltbundesamt und das BMWK welche dann für Förderungen und auch für Studien des zu erwartenden Strombedarfs verantwortlich sind. Natürlich schaut man dabei auch auf die Studien bspw. der Fraunhofer Institute oder Agora Energiewende.

ThomasK_7 schrieb:
Die Mehrheit des Volkes will es aber berechnet haben und gerade der Osten erinnert sich gerade an den Slogan: alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.
Die Gewalt geht immer vom Volk aus (Zumindest in einer Demokratie), der Staat hat dabei nicht "viel" zu tun, außer den Willen des Volkes gezielt umzusetzen. Jede Regierung die Klimaschutzverträge unterzeichnet und den Klimaschutz in diversen Gesetzen aufgenommen bzw. sich dem verpflichtet hat, wurde schließlich durch das Volk gewählt.

ThomasK_7 schrieb:
Du rechnest uns hier vor, dass es 2 Cent/kWh Strom kosten könnte.
Der Durchschnittsbürger sieht aber seine Energiekosten auf seiner tatsächlichen jetzigen Rechnung auch ohne die noch kommenden riesigen Investitionskosten und wird nicht von Deiner Rechnung überzeugt sein, kosten ihn die bisherigen deutlich kleineren Investitionskosten in die EE doch jetzt schon mehr als 2 Cent/kWh und das in der langen Niedrigzinsphase.
DIe Energiekosten im Allgemeinen haben nicht viel mit meinen 2ct/kWh zu tun, diese sind lediglich die umgelegten Investitionen für den Ausbau der Stromnetze. Darüber hinaus senken EE nachweislich die Stromkosten, du kannst dir ja mal anschauen wie viel Geld ein Kohlekraftwerk oder ein Gaskraftwerk für die MWh haben möchte...
Darüberhinaus machen viele Stromunternehmen gerade den dicken Reibach, da es endlos viele Menschen gibt die noch ihren alten Tarif haben und aktuell 35ct+/kWh zahlen, obwohl der Preis bei 12 Monaten Bindung derzeit im Bundesdurchschnitt bei knapp 26ct/kWh liegt. 26ct/kWh ist übrigens Inflationsbereinigt mit einer der niedrigste Strompreise der letzten 10 Jahre!

ThomasK_7 schrieb:
Für + 2 Cent/kWh Strom auf einem niedrigen Grundniveau aufbauend die Energiewende meistern, da wären wirklich fast alle dafür, wahrscheinlich sogar die AfD.
Ist halt imho leider nur realitätsfremd.
Die AfD kann davon garkein Fan sein, weil sie einen der wichtigsten Pfeiler, der Windkraft, absolut negativ gegenüber eingestellt ist. Aber die AfD sollte in diesem Thema generell nicht angehört werden dürfen, denn die haben ja nicht einmal eine Alternative, außer Kohlekraftwerke ewig weiterlaufen zu lassen...

Letztlich ist das nur eine Beispielrechnung, es wird gerade bei den Übertragungsnetzbetreibern bei vielen Projekten auf eine Finanzierung zwischen 30 und 50 Jahren hinauslaufen, doch wir haben in Deutschland 887 Verteilnetzbereiber, teilweise sind die auch noch verdammt klein. Wenn davon beispielsweise die Hälfte nur 50m aufnehmen müssen, dann werden die diese wohl kaum auf 50 Jahre abbezahlen wollen, das steigert dann halt kurzfristig die Netzentgelte massiv, dafür sinken diese aber anschließend auch wieder schnell.

Der Gesetzgeber kann und darf hier keine Vorgaben dazu machen woher das Geld kommt und wie die Schulden getilgt werden, das muss leider der Markt regeln ggf. lediglich mit Anreizen.

Kuhprah schrieb:
Nie,amd in der Politik wird sich trauen die Kosten offen zu legen… oder was zu tun. Denn dann wirst nicht mehr gewählt oder es wird einfach aus Protest irgendwas gewählt.
Das stimmt so nicht. Natürlich legt die Politik diese Kosten offen, andernfalls würden ja wohl kaum die Ministerien und staatliche Institutionen und allen voran Robert Habeck offen mit den Kosten umgehen. Die gehören meiner Meinung nach alle zur Politik.

Kuhprah schrieb:
Die einfache Lösung gibts eh nicht, es gibt nur entweder jetzt viel ausgeben und was machen, später extrem viel mehr ausgeben und hoffen dass es noch reicht und wenn’s schief geht...
Das stimmt, jetzt alles in die Hand zu nehmen würde uns Zeit, Geld und Nerven ersparen. Wir Deutsche sind aber ja inzwischen eh weltweit dafür bekannt dass bei uns nichts schnell geht und alles verhindert wird... Wir werden für den Stillstand sogar regelrecht ausgelacht. Daran ist aber jedenfalls nicht die Regierung, sondern die Bevölkerung selbst dran schuld - siehe allen voran die von @ThomasK_7 erwähnten Ostdeutschen Mitbürger und diese sogenannten Bayern.

Wie gesagt als Stromkunde muss man sich keine großen Gedanken darum machen, mir tun nur all diejenigen leid die dumm genug sind auf den Populismus zu hören und hoffen auf den ewigen Weiterbetrieb des Gasnetzes oder die H2 Wunderwaffe... Aber da sind die Leute selbst dran schuld, gegen Ignoranz kann nicht einmal der Staat versichern.

Kuhprah schrieb:
dann bin ich zum Glück schon tot. Denn lustig wird das in einigen Jahrzehnten nicht mehr.
So sind eben die Ansichten, ich bin ja erst Mitte 20 und ich blicke mit Freude in die Zukunft ab 2035, wenn auch der letzte begriffen hat welchen Fehler er mit seiner Blockadehaltung begangen hat.
 
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Und dennoch wird investiert was möglich ist. Klar, könnte mit dem Geld auch paar schöne Weltreisen machen oder sonst was.. anderen, ich Depp investiere in PV, BEV und alles andere was meinen Fussabdruck verkleinert wo es nur geht. :(
 
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