Windows ME im Test: Der größte Reinfall, seitdem es Windows gibt
4/8Die Systemwiederherstellung
Eine der wichtigsten Neuerungen und das Kaufargument überhaupt, stellt zweifelsohne die Systemwiederherstellung von Windows Millennium dar. Standardmäßig wird bei der Installation von Windows Millennium die Systemwiederherstellung aktiviert. Voraussetzung dafür sind allerdings mindestens 200 Megabyte freier Festplattenspeicherplatz auf der Windows Partition. Wer zu wenig Speicherplatz hat, der kann dieses Programm auch deaktivieren, bzw. den für die Wiederherstellung reservierten Speicherplatz reduzieren, wobei 200 Megabyte allerdings das Minimum darstellen. Dieses Argument dürfte bei den heute üblichen Festplattengrößen jedoch kaum jemanden überzeugen. Zu bewerkstelligen ist die Einstellung in der Systemsteuerung, im Gerätemanager unter der Option Dateisystem. Deaktivieren kann man die Systemwiederherstellung dann unter dem Tab "Problembehandlung".
Immerhin greift Windows Millennium erst einmal 12% des Festplattenspeichers zur Archivierung der Wiederherstellungspunkte, und da kommen selbst bei einer 4,3 GB großen Festplatte schnell über 500 Megabyte zusammen, die in einem Ordner mit dem bedeutungsvollem Namen Restore gespeichert werden. Wer diesen Ordner bei sich nicht findet, der hat entweder zu wenig Speicherplatz, so dass die Systemwiederherstellung deaktiviert wurde, oder er hat die Option zum Anzeigen versteckter Dateien und Ordner nicht aktiviert.
Zu finden ist dieses neue Tool unter Start » Programm » Zubehör » Systemprogramme » Systemwiederherstellung. Primärer Einsatzbereich dieser Funktion ist die Wiederherstellung des Systems zu einem früheren, definierbaren Zeitpunkt. Software die sich nicht deinstallieren lässt oder einfach keine Deinstallationsroutine mitbringt ist ebenso ein gefundenes Fressen wie Hardware, welche beim Hochfahren Treiber installiert, die ein Weiterarbeiten unmöglich machen. Microsoft weist jedoch extra noch einmal darauf hin, dass die Systemwiederherstellung nicht dazu missbraucht werden soll Software zu deinstallieren. Hierfür sei einzig und alleine das Deinstallationsprogramm der Applikation zuständig.
Ein durch Ausprobieren oder Spielerei verstelltes System kann in minutenschnelle wieder zum Arbeiten bewegt werden. Hier hat die Systemwiederherstellung leichtes Spiel und kann seine ganze Stärke zeigen. Dabei kann auf einen Zeitraum von bis zu drei Wochen zurückgegriffen werden, um einen stabilen Zustand des Computers wieder herzustellen. Anzuraten ist dem testfreudigen PC-User auf jeden Fall vor der Installation neuer Soft- oder Hardware manuell einen Wiederherstellungspunkt anzulegen. Das heißt, der PC "merkt" sich seinen jetzigen Zustand und speichert Daten, die er für eine eventuelle Wiederherstellung braucht, in einem extra dafür angelegten Ordner. Wichtig anzumerken ist noch, dass ihre aktuellen Arbeiten wie z.B. gespeicherte Dokumente, E-Mail oder Ihre Favoriten im Internet Explorer, von der Systemwiederherstellung nicht berührt werden. Es kann also keine Zerstörung ihrer Daten stattfinden. Trotz den Aussagen von Microsoft sollte man seine Arbeiten vor einer Wiederherstellung separat sichern, denn Murphy's Law schläft nicht. Als letzte Möglichkeit sei noch erwähnt, dass man immer noch die Option hat eine Wiederherstellung Rückgängig zu machen.
Alles in Allem ist die Systemwiederherstellung ein Tool, auf das die Windows Welt zu lange verzichten musste, ein eindeutiges Plus für Windows Millennium.