RWE mit Internet aus der Steckdose
Wie der Geschäftsführer der RWE-Tochtergesellschaft Powerline, Michael Laskowski, heute stolz verkündetet, wird man in den "Ruhrpott-Metropolen" Essen und Mülheim ab sofort kommerziell auf das Internet aus der Steckdose zugreifen können.
Bis Ende des Jahres wolle man ca. 20.000 Nutzer mit vier Tarifen von 49,- DM bis 249,-DM erreichen und bereits in drei Jahren will man 10% der RWE Strom-Kunden an den neuen Dienst angeschlossen haben und somit an die 300.000 Kunden für sich verbuchen. Nachdem es für das Internet aus der Steckdose lange Zeit düster aussah und viele angekündigte Termine und Angebote nie verwirklicht wurden, scheint nun also mit RWE zumindest der erste Schritt in eine breitbandige Zukunft abseits der Telefonnetze geschaffen worden zu sein und Konzerne wie E.ON AG oder EnBW haben bereits ähnliche Initiativen angekündigt. Powerline, das zusammen mit der Schweizer Firma Ascom entwickelt wurde, ermöglicht Übertragungsraten von bis zu 2 MBit/s. Zu früh sollte man sich über die Zukunft von Powerline jedoch noch nicht freuen. Erstens ist auch der potentielle Mitkonkurrent, das Kabelnetz, immer noch nicht aus dem Rennen und man darf gespannt sein, was die US-Gruppe Liberty Media, an die die Telekom das TV-Kabelnetz abgetreten hat, ihrerseits in Richtung Internet in der Schublade hat und zweitens werden schon heute Stimmen laut, die behaupten, die Anbieter würden sich bei weitem nicht an die elektromagnetischen Spezifikationen halten und somit mit Powerline eine neue Ära in der endlos erscheinenden Diskussion um Elektrosmog und dessen Folgen starten. Unternehmensberater Koch teilte jedoch mit, man habe sich sehr wohl an die Richtlinien gehalten und somit keine Komplikationen zu erwarten. Desweiteren geht er davon aus, dass Powerline ein riesen Erfolg werden kann, tritt man nur anfänglich "richtig auf's Gas". Soll heißen: Ist der Konzern in der Lage, den jetzt erlangten Technologievorsprung schnell auszunutzen, werden es Konkurrenten vorerst nicht auf den Markt schaffen.