Asus A7V266 im Test: Asus VIA KT266 gegen EPoX

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Jan-Frederik Timm
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Ausstattung

Großartig nennenswerte Features weist das A7V266 auf den ersten Blick nicht auf, so dass wir uns in dieser Rubrik einen kleinen Überblick über ein paar Details verschaffen. Wie schon beim A7A hat sich Asus auch hier für den noch relativ unbekannten, längeren AGP "pro" Slot entschieden. Passende Karte sind derzeit jedoch noch Mangelware, allerdings steht das Board somit einem eventuellen Upgrade nicht im Wege. Positiv überrascht hat uns die Platzierung des ATX-Power-Connectors, der eine Kabelführung über den CPU-Kühler vermeidet. Auf eine aktive Kühlung der Northbridge hat Asus verzichtet, durch die Ausrichtung des CPU-Sockels übernimmt diese Aufgabe zu einem Teil jedoch der Prozessorlüfter. Den einzigen Negativ-Aspekt werden wohl die meisten Anwender im verbauten ACR-Slot sehen, der an Stelle eines 6. PCI-Slots auf dem Board trohnt. Für den Home-Anwender gibt es theoretisch keine sinnvolle Verwendung dieses Slots. Einen kleinen Dämpfer versetzte uns das A7V266 bei der Montage des GlobalWin WBK38 Lüfters. Obwohl der Sockel recht "aufgeräumt" aussieht, täuscht der Schein. Ein Kondensator an der Sockel-Ecke kommt dem Kühlkörper nicht nur erschreckend nahe, sondern berührt ihn sogar. Die Montage ist somit nur mit etwas Druck möglich, auch wenn ein Verbiegen des Kondensators vermieden werden kann. Kleinere oder runde Lüfter ("Orb" Reihe) sollten jedoch problemlos passen. Das letzte "Extra" befindet sich leicht zugänglich über dem Prozessor-Sockel. Zwei Jumperblöcke sollen den reibungslosen Betrieb der neuen AMD Palomino CPUs garantieren. Während der eine entweder den internen Temperatursender der Palomino-Prozessoren oder den im Sockel integrierten Fühler auswählt, bleibt die Aufgabe des zweiten Jumpers ein Rätsel. Da die Erkennung des Palomino auch per Bios erfolgen kann, ist eine manuelle Auswahl auf dem Board eher unnötig.

Asus A7V266 Benchmarks

Stabilität

Schon aus den letzten Tests waren wir, abgesehen von den Anlaufschwierigkeiten des QDI KinetiZ 7E, eine außerordentlich hohe Stabilität bei allen aktuellen Chipsätzen gewohnt und wurden auch beim A7V266 nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Das Board überstand als erstes den Test ohne einen einzigen Absturz- vorbildlich.

Overclocking

Wie schon das A7A266 bietet auch das A7V266 entweder eine Übertaktung mittelst Jumper und DipSwitches, oder den so genannten "Jumper Free" Mode, der ironischer Weise über einen Jumper aktiviert werden kann: Hat man sich für die 2. Alternative entschieden, warten alle relevanten Einstellungen frei geschaltet im Bios auf ihre Manipulation. Der Multiplikator lässt sich auf einer typischen Skala von 5-12,5 in 0,5er Schritten frei wählen. Auch die Corespannung darf nach Lust und Laune bis auf 1,85V geschraubt werden. Ein Absenken ist nicht möglich. Auch wer seinen Rechner lieber über den Front-Side-Bus übertaktet, wird fündig. Von 100-166MHz darf in 1MHz Schritten frei gewählt werden. Ein fragwürdiges Anheben der DIMM-Spannung ermöglicht das A7V266 nicht. Als Ausgleich bietet es jedoch auch die Regulierung des Taktverhältnisses CPU:RAM und nutz somit die Möglichkeit des asynchronen Betriebes des KT266 voll aus. Besitzer eines B-Athlons mit 200MHz FSB können somit den RAM des A7V266 mit 266MHz ansprechen und ein wenig Leistung dazu gewinnen.

Anmerkung: Wie derzeit jedes Asus Board ist auch das A7V266 von Hause aus übertaktet. Bei einer Bioseinstellung von XX x133 wird der Takt am Boot-Prompt zwar korrekt angezeigt, ein Blick in WCPUID liefert jedoch einen FSB von 134,30 MHz. Um zu prüfen, ob diese Übertaktung konstant vorliegt, haben wir den FSB auf 132Mhz zurück gesetzt und erwarteten nun einen Front-Side-Bus von 133MHz. Doch weit gefehlt. Mit diesen Einstellungen zeigte auch WCPUID einen korrekten Takt von 132,00MHz. Daraus ziehen wir folgende Fazits: Erstens hat Asus nur die Standard-Frequenz angehoben und andere Taktraten außen vor gelassen, um den Geschwindigkeitsgewinn in den Standard-Betriebseinstellung zu gewährleisten. Und zweitens ist es nicht möglich, seine CPU ordnungsgemäß mit einem FSB von 133 zu betreiben. Dass Asus versucht, die falschen Spezifikationen im Bios zu vertuschen, zeigt, dass man den kleinen Geschwindigkeitsbonus lieber für sich behalten will. Leider, das muss man ganz klar sagen, keine faire Handhabung.