Zukunft der VIA Prozessoren
Auf dem Microprocessor Forum im kalifornischen San Josen hat der taiwansche Chiphersteller VIA Technologies (VIA) nun erste Pläne für die Zukunft des Unternehmens durchblicken lassen. Neben Detailverbesserungen am jetzigen Core des C3 Prozessors, erwarten uns naher Zukunft auch einige grundlegende Architekturneuerungen.
Momentan basieren die schnellsten Versionen des C3 Prozessors auf dem aktuellen Ezra-Kern (C5C), der bereits in 0,13µm gefertigt wird. Die Vorgängerversionen, der Samuel 2 (C5B) und Samuel (C5A) mussten sich hier noch mit gröberen Fertigungstechnologien begnügen. Da man unter Verwendung der verbesserten Fertigung die Wärmeverlustleistung des C3 weiter reduzieren konnte, wird man den Ezra-Kern von den aktuellen 866MHz noch bis auf 1GHz beschleunigen. Diesen Schritt wird man Anfang 2002 gehen. In der Mitte des nächsten Jahres soll dann ein neues Stepping des Ezra-Kern erscheinen, der fortan unter dem Namen Erza-T (C5M und kurze Zeit später C5N) seinen Dienst im C3 verrichten wird. Der Erza-T wird hierbei speziell für die Verwendung in Mainboards mit Intel Pentium III Tualatin Support optimiert sein. Auf diese Art und Weise und durch eine weiter modifizierte Herstellung mit Kupferleiterbahnen wird der C3 mit Ezra-T Core ganze 1,2GHz erreichen. Anschließend wird VIA tiefgreifende Optimierungen am Core vornehmen. Neben einer nun 16 statt bisher 12 stufigen Pipeline, einer feineren Fertigungstechnologie einer MMX und zwei SSE Einheiten und einem nunmehr 256kb großen L2-Cache wird der C3 Prozessor mit dem C5X Core eine Taktfrequenz von bis zu 1,5GHz erreichen. Ein besonderer Leistungszuwachs wird auch dadurch zu verzeichnen sein, dass die Arithmetic Logical Unit (ALU) und Floating Point Unit (FPU) nun mit vollem, anstatt wie bisher halben, Prozessortakt betrieben werden.
Ende 2003 bzw. Anfang 2004 soll der C5X Kern, auf dem der Grossteil der VIA Prozessoren vom dritten Quartal 2002 an basieren wird, von einem neuen Core mit einer komplett neuen Architektur abgelöst werden. Dieser soll auf derselben Architektur wie Intels Pentium 4 basieren und hört derzeit noch auf den Namen CZA. VIA geht davon aus, dass dieser Prozessor in 0,10µm gefertigt werden wird. Der CZA wird vermutlich mit einer Taktfrequenz um die 2GHz starten und soll in Pentium 4 Mainboards mit Sockel 478 seinen Platz finden.