Plötzlicher Anstieg der Speicherpreise

Markus Hoffmann
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Die Spotmarkt-Preise für DRAM sind um bis zu 25 Prozent hochgegangen. Auf asiatischen Spotmärkten bekommt man derzeit einen 128 MB PC133 Riegel für etwa 8 US-Dollar das Stück. In der Branche breitet sich Nervosität aus und erste Gerüchte machen die Runde.

Die Spotmarkt-Preise für Speichermodule sind blitzartig angestiegen. Seit vergangenem Dienstag sind einige DRAM-Arten um bis zu 25 Prozent im Preis angestiegen. Dabei geht der Preisaufschwung von einem niedrigem Niveau aus, SDR-SDRAM-Chips vom Typ PC133 mit einer Kapazität von 128 MBit waren in den vergangenen Wochen für unter 90 US-Cent pro Stück erhältlich. In Asien kostet ein 128 MByte PC133 No-Name-Riegel auf den Sportmärkten rund 8 US-Dollar. Informationen aus der Branche zu folge scheint es Engpässe bei PC133 Speichermodulen zu geben. Die deutschen Einzelhandelspreise sind davon jedoch noch nicht betroffen. Einige Hersteller wie Fujitsu, Toshiba oder Hynix haben offenbar ihre Ankündigungen wahr gemacht und die DRAM-Produktion gedrosselt. Zu dem kursieren in der Branche noch heftige Übernahmegerüchte: So wollen Infineon und Toshiba angeblich ihre DRAM-Produktion zusammenlegen, des weiteren plane Infineon Kooperationen mit einigen taiwanesischen Chipfabriken. Weiterhin sollen einige DRAM-Firmen in Japan und den USA nun die Anwendung von Anti-Dumping-Gesetzen gegen den Südkoreanischen Hersteller Hynix verlangt haben. Hynix war bereits 2000, im Branchen-Rekordjahr, in eine tiefe Schuldenkrise gestürzt und hält sich seitdem mit Finanzspritzen von Banken über Wasser, wobei die Regierung einen nicht unerheblichen Anteil hält. Einige ausländische Firmen wie Infineon oder Micron sehen darin eine versteckte Subventionierung. Der Auslöser und, viel wichtiger, die Dauer des Preisaufschwungs sind derzeit unklar, zu mal bereits vor einigen Wochen ein zwischenhoch bei DRAM-Preisen eintrat, welches aber nicht von langer Dauer war.