Duron 950 bis Athlon XP 1,7+ im Test: AMD Prozessor Roundup
4/20Temperatur Diode
Eine weitere interessante Neuerung im neuen Duron und Athlon XP ist eine Temperatur-Diode, die über zwei Pins auf der Unterseite des Prozessors (THERMDA und THERMDC) vom Mainboard ausgelesen werden kann. Damit hat man erstmals als Besitzer eines Prozessors von AMD die Möglichkeit, die genaue Temperatur des Prozessors zu erfahren, wie es bei Intel schon seit der Einführung des Pentium Pro Gang und Gebe ist. Allerdings bedarf diese Funktion erst einmal der Unterstützung des Mainboards. Bislang gehören die nVidia nForce basierenden Mainboards zu den ersten Vertretern, die von der Temperatur Diode erfolgreich Gebrauch machen. Allerdings sollte es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch andere Mainboards auf diese Funktion zurückgreifen.
Die Temperatur Diode selbst wird von AMD an jeder erdenklichen Stelle mit „not 100% tested“ eher zurückhaltend umworben- sicherlich keine unbedingt ermutigende Aussage. Laut AMD ist die Sonde in der Lage, Temperaturveränderungen von 40°C in mindestens einer Sekunde zu erkennen. Wird die Temperatur Diode verwendet, so werden mittels T-Shutdown und T-SD_Delay die Faktoren für das Notfall-Ausschalten des Prozessors vorgegeben. Für T-Shutdown gibt AMD eine zulässige Temperatur von maximal 125°C an, diese sollte jedoch auf entsprechenden Mainboards im BIOS zu verändern sein. Für T-Shutdown, also der Zeit bis der Prozessor von der Spannungsversorgung getrennt werden muss, sind maximal 500ms vorgesehen. Mit Hilfe dieser Vorgaben möchte AMD den Hitzetod des Prozessors verhindern. Doch es ist zu bezweifeln, dass ein Athlon XP Prozessor, der für eine halbe Sekunde mit einer Temperatur von 125°C läuft und erst nach dieser Zeit abgeschaltet wird, also vollkommen innerhalb der Spezifikationen, anschließend noch zu gebrauchen ist. Zumal AMD die maximal zulässige Betriebstemperatur sowohl beim Athlon als auch beim Athlon XP und den Duron-Prozessoren mit 90°C angibt. Dennoch ist die Temperatur Diode ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings bisher ohne die korrekte Unterstützung der Hardware oftmals noch nutzlos. Auch die Reaktionszeit der Diode ist beim Ausfall des Lüfters durchaus zu gebrauchen, denn in diesem Fall würde die Prozessortemperatur selbst unter Belastung nicht um mehr als 40°C in der Sekunde ansteigen- der Kühlköper schluckt in diesem Fall noch genug Energie. Bei der kompletten Abnahme des Kühlkörpers ist dies unter voller Belastung jedoch durchaus der Fall. Doch wann nimmt mal als Privatanwender schon einmal den Lüfter samt Kühlkörper vom Prozessor?
Prozessor | Taktfrequenz | max. Die Temp. |
---|---|---|
Athlon (Thunderbird) | 1333 MHz | 95 °C |
Athlon (Thunderbird) | 1400 MHz | 95 °C |
Athlon XP 1500+ | 1333 MHz | 90 °C |
Athlon XP 1600+ | 1400 MHz | 90 °C |
Athlon XP 1700+ | 1466 MHz | 90 °C |
Athlon XP 1800+ | 1533 MHz | 90 °C |
Athlon XP 1900+ | 1600 MHz | 90 °C |
Athlon XP 2000+ | 1666 MHz | 90 °C |
Duron (Spitfire) | 900 MHz | 95 °C |
Duron (Spitfire) | 950 MHz | 95 °C |
Duron (Morgan) | 1000 MHz | 90 °C |
Duron (Morgan) | 1100 MHz | 90 °C |
Duron (Morgan) | 1200 MHz | 90 °C |
Zusammen mit der Einführung des Athlon XP hat AMD übrigens auch die zulässigen Maximal-Temperaturen im Vergleich zum Vorgänger leicht nach unten korrigiert. Denn nach bisherigen zulässigen 95°C sind nunmehr noch 90°C Kerntemperatur erlaubt.