Anleitung: Eine Wasserkühlung im Eigenbau
Einleitung
Wo auch immer man sich derzeit im Internet umschaut, vieler Orts festigt sich der Eindruck, als sei das Interesse an einer Wasserkühlung so groß wie selten zuvor. Gerade die unter der Konkurrenz zwischen Intel und AMD voran getriebene Entwicklung immer schnellerer Prozessoren hat die etablierte Methodik der Luftkühlung teilweise an ihre Grenzen manövriert. Noch nie waren Main-Stream CPUs so heiß, PC-Systeme so laut. Doch nicht nur der relativ hohe Preis für eine Wasserkühlung hat bisher viele potentielle Käufer von diesem Vorhaben Abstand halten lassen. Die relativ große Berührungsangst scheint eine der häufigsten Hemmschwellen zu sein. In unserem kleinen Workshop wollen wir deshalb exemplarisch den Einbau einer Wasserkühlung in Form eines Komplettsets vollziehen und die wichtigsten Fragen zur Thematik klären. Dabei wollen wir weder einen Preis für den schönsten PC, noch die Krone für das mit Abstand kühlste System ergattern. Als Versuchsobjekt diente uns die Anlage "SWIFTECH MCW 372 Watercooling-Kit" (Link) rund um den Kühlkörper MCW 372 aus dem Hause Swiftech, die uns der gut sortierte Online-Shop www.pc-cooling.de freundlicher Weise zur Verfügung gestellt hat.
Warum wassergekühlt?
Doch wo liegen eigentlich die alles entscheidenden Vorteile einer Wasserkühlung? An erster Stelle steht sicherlich die zumindest theoretisch wesentlich bessere Kühlleistung einer solchen Apparatur. Da Wasser (0,61 W/mK) einen 235 Mal höheren Wärmeleitwert als Luft (0,0026 W/mK) besitzt, kann mehr Hitze um einiges schneller vom Kühlkörper und somit von der CPU geleitet werden. Selbst ein noch so starker konventioneller Kühler stößt demnach schon rein physikalisch weit früher an seine Grenzen.
Da das Wasser im Radiator eine extrem großen Oberfläche erhitzt, kann darüber hinaus die dort genutzte Luftkühlung effizienter gestaltet werden. Wahre Luft-Turbinen mit 6000-8000U/Min werden überflüssig. Früher oft als Vorzug der Wasserkühlung verkannt, bringt gerade diese Eigenschaft der so genannten 'WaKü' momentan immer mehr PC-Besitzer zu der Überlegung einer Umrüstung: Denn neben einem vielleicht unnütz werdenden Gehäuselüfter kann in jedem Fall auf die extrem lauten CPU-Lüfter mit 6000-8000U/min verzichtet werden.
Zielsetzung
Bevor wir uns an die Montage und den Einbau der Wasserkühlung machen, sollten wir erst einmal einen Moment inne halten und uns darüber klar werden, in welche Richtung unsere Aktionen gehen, auf welches Ziel sie führen sollen. An erster Stelle steht ganz klar der Einbau der Wasserkühlung. Ist die ganze Prozedur tatsächlich so kompliziert, dass nur enthusiastische Bastler zugreifen sollten? Wenn ja, wo werden die Probleme und ihre Lösungen liegen? Die Frage soll darüber hinaus ganz klar lauten: „Kann die Wasserkühlung als leisere und effizientere Alternative zu extrem leistungsfähigen aber auch für viele Nutzer nervtötenden Luftkühlung (>6000U/min) gesehen werden?“ Zweites Ziel ist es somit, den Geräuschpegel bei einer verbesserten Kühlleistung zu verringern.
Der Weg ist das Ziel
Doch nicht nur das Resultat wollen wir uns bereits vor dem Einbau vor Augen halten. Auch der Weg dorthin sollte noch vor dem ersten Handgriff gut überlegt sein, um spätere Fehlgriffe zu vermeiden. So wollen wir noch vor der eigentlichen Montage die endgültige Platzierung der Bauteile und die Kabellänge bestimmen und vor der Inbetriebnahme des PCs einen Test des Kreislaufes durchführen. Besonders wichtig dürfte hierfür die Begutachtung des Lieferumfangs sein. An dieser Stelle werden wir darüber hinaus noch etwas theoretische Grundlagen in den Workshop mit einfliessen lassen.