Anleitung: Eine Wasserkühlung im Eigenbau
2/6Überblick
Nun, da wir unsere Motive und Ziele genau definiert haben, werfen wir einen ersten ausführlichen Blick auf das von uns gewählte Komplett-Set. Zwar sind die Bestandteile wie der Kühlkörper oder der Radiator auch einzeln online erhältlich und der örtliche Baumarkt und/oder Aquarien-Fachhandel sollte in der Regel die restlichen „Zutaten“ parat haben. Allerdings gibt einem ein „Set“ die Sicherheit, vollständig und untereinander kompatibel zu sein. Die Suche nach den passenden Schläuchen, Ventilen und Verbindungsstücken bleibt einem somit erspart. Mit einem Preis von 204€ bleibt jedoch auch 2002 das Abwägen des Kosten-Nutzen Faktors weiterhin bestehen.
Eins gleich noch vorweg: Lüfter sucht man im Set vergebens. Denn anders als z.B. die Radiatoren aus dem Hause Senfu wird unser Exemplar ohne aktive Kühlung ausgeliefert. Swiftech selbst legt sich zwar nicht auf einen Montage-Platz fest, schlägt jedoch den Einbau des Radiators an der Rückwand des Gehäuses hinter den Lüftern vor.
Kühlkörper
Die Grundfunktion des Kühlkörpers einer Wasserkühlung entspricht im Endeffekt der eines herkömmlichen Models. Die im CPU-Die frei werdende Hitze soll schnell entzogen und zwecks besserer Kühlung auf eine große Fläche verteilt werden. Den Abtransport der Wärme übernimmt in unserem Falle dann jedoch das destillierte Wasser und nicht die Luft.
Bei dem uns vorliegenden Kühlkörper handelt es sich um das Modell MCW 372 aus dem Hause Swiftech. Bekannt ist die Firma bisher vor allem durch ihre exzellenten aber extrem schweren und teilweise sehr lauten AMD Kühler wie den MCX 462 oder MCX 370. Und so kommt auch beim MCW 372 das Material zum Einsatz, dass auch auf dem Luft-Sektor immer mehr auf dem Vormarsch ist: Kupfer. Kupfer ist zwar ein relativ teurer Rohstoff, bietet jedoch eine weitaus besser Wärmeleitfähigkeit als das herkömmliche Aluminium. Die Wärme kann somit schneller abgeführt und effektiver auf einer großen Oberfläche verteilt werden. Hinzu kommt, dass die Bodenplatte des MCW 372 sehr sauber verarbeitet und spiegelglatt poliert ist, sie bietet somit also die besten Voraussetzungen, um die im CPU-Die entstehende Hitze schnellstmöglich aufzunehmen. Die verchromten Wasser Ein- und Auslässe befinden sich auf der Kühlkörper Oberseite, wobei das Rohr, dass das Frischwasser aufnimmt, zentral platziert ist. Somit wird das mit Druck in den Metallkörper strömende Wasser direkt auf die Kupferstelle geschossen, unter der der CPU-Kern sitzt. Die Anschlüsse sind beweglich und somit der Schlauchverlauf einigermaßen variabel.
Radiator
Das nach dem Kühlkörper wohl wichtigste Element einer Wasserkühlung ist der so genannte Radiator - auch als Wärmetauscher bezeichnet. Der Radiator hat die Aufgabe, dem aus dem Kühlkörper strömenden heißen Wasser die Wärme-Energie zu entziehen. Der bisher im Schlauch gebündelte Strom wird hier auf eine Vielzahl an Rohren und Röhrchen verteilt, die wiederum mit hauchdünnen Lammelen in Berührung stehen und so nicht nur sehr viel Wärme aus dem Wasser leiten, sondern auch auf eine extrem große Oberfläche verteilen können. Die Kühlung des ausladenden Radiators kann somit mit keinem, einem oder zwei großen aber eher leistungsschwachen Lüftern erfolgen. Obwohl also auch bei einer Wasserkühlung weiterhin, wenn auch erst in 2. Instanz, auf die Luft gebaut wird, kann die Geräuschkulisse durch die breite Auffächerung der Wärmeenergie meist merklich reduziert werden.
Der Radiator aus unserem Set hört auf die Bezeichnung 676 und ähnelt schon auf den ersten Blick dem Kühler eines herkömmlichen PKWs. Auch nach näherer Betrachtung wird unsere Assoziation gestützt. Zwischen Wasser Ein- und Auslauf wird der Energie-Träger durch eine Vielzahl an parallel verlaufenden Röhrchen gepresst, die Wärme an eine große Anzahl an Lammellen abgeben. Da die Montage hinter den Gehäuselüftern angedacht ist, kommt der Radiator anders als z.B. die Modelle aus dem Hause Senfu ohne eigene Lüfter aus.