Anleitung: Eine Wasserkühlung im Eigenbau
5/6Montage des Kühlkörpers
Um für den Schlauchzuschnitt auch die spätere Position des Kühlers berücksichtigen zu können, kommt nun das vorhin demontierte EPoX Board wieder auf den Plan, auf dem nun der Swiftech Kühler testweise montiert wird. Swiftech setzt hierbei auf eine Mischung zwischen herkömmlicher "Spangen-Montage" und den von schweren Kühlern bekannten Halteschrauben. Durch ein Anziehen der Schrauben wird die Feder verdichtet und die Bügel bieten Platz und Elastizität für die Montage. Sitzen beide Seiten des Kühlers auf dem Sockel, 'ziehen' die Federn durch langsames Lösen der Schrauben den Kupfer-Körper an die CPU heran.
Die Montage unterscheidet sich im Grunde genommen nicht groß von der eines herkömmlichen Kühlers. Wie eh und je sollte bedachtes Handeln und eine ruhige Hand oberste Priorität besitzen. Anschliessend wandert das Mainboard für den Schlauchzuschnitt zurück in den PC.
Schläuche verlegen
Nachdem die wichtigsten Bestandteile der Wasserkühlung nun ihren endgültigen Platz im System eingenommen haben, können die zwei beigelegten Schläuche auf die passenden Maße zurecht geschnitten und verlegt werden. Um nicht den Überblick zu verlieren, gehen wir hierbei systematisch dem anzustrebenden Kreislauf nach. Als erstes steht demnach die Strecke von Pumpe zur CPU auf dem Plan. Hierbei ist darauf zu achten, den Ausgang der Pumpe zu wählen, um so den noch frischen Druck für die Kühlung an der CPU zu nutzen. In unserem Fall führt der Schlauch oben aus der Pumpe in Richtung des zentralen Eingangs des Swiftech-Kühlers. Da, wie bereits erwähnt, der beigelegte PE-Schlauch extrem steif und nur unter Druck formbar ist, haben wir auf halber Strecke durch ein beigelegtes Winkelstück den Schlauch geteilt und so die Spannung vermindert. Damit im späteren Verlauf auch die voerst verbannten Komponenten ohne Probleme ihren Weg zurück in den Rechner finden, muss darüber hinaus die Harddisk ein kurzes Gastspiel geben, um Konfilkte mit dem Schlauch zu vermeiden. Schlauch und Kühler verbinden wir vorerst nicht, da die hier für aufzubringende Kraft schnell der CPU und dem Sockel schaden könnte.
Vom Kühler führt uns der Weg direkt in den Radiator, um das soeben erwärmte Wasser schnellstmöglich abzukühlen. Als Ausgang dient uns eine Aussparung für eine Serielle Schnittstellt im Tower. Auch hier wird durch einen Winkel der Schlauch von einem zu hohen Druck befreit und gleichzeitig auf direktem Weg zur Radiator geführt. Die Verbindung zum Kühlkörper stellen wir zur Sicherheit auch hier vorerst nicht her.
Die letzte Etappe führt aus dem Radiator zurück in die Pumpe und schliesst den Kreislauf. Auf halber Strecke und außerhalb des Gehäuses haben wir hier noch das "Fill and Bleed Valve Assembly Kit" integriert, um ein einfaches Befüllen zu ermöglichen. Um die Ventil-Kombination im Gehäuse unter zu bringen, scheint der Midi-Tower erneut zu eng. Ein Problem sollten die rückwärtig verlaufenden Schläuche und Ventile beim Transport jedoch nicht darstellen.
Um nun noch die letzte Lücke im System zu schließen, wird das Mainboard samt Kühler nochmals ausgebaut, der Switech demontiert und separat in den Kreislauf gespannt. Anschliessend sollten alle Verbindungen nochmals auf einen korrekten Halt hin überprüft werden und auch die Festplatte darf abermals in einer Anti-Statik-Hülle Platz nehmen. Dem Einfüllen des Wasser steht nun nichts mehr im Wege.
Kreislauf befüllen
Wie bereits angekündigt, ist es nun an der Zeit, etwas genauer auf das "Fill and Bleed Valve Assembly Kit" einzugehen. Mit Hilfe dieser Apparatur ist die Swiftech Wasserkühlung nicht auf einen dauerhaften Ausgleichbehälter angewiesen. Das System besteht im Endeffekt aus einer cleveren Anordnung von drei Ventilen und zwei T-Stücken.
Zur Vorbereitung der Befüllung haben wir den PC auf die Seite gelegt, und eine Wanne mit dest. Wasser in erhöhter Position aufgestellt. Da Luft bekanntlich leichter als Wasser ist und somit aufsteigt, sollte sie so einfacher entweichen können.
Wie auf der Abbildung dargestellt, erfolgt der eigentliche Füllvorgang in drei Schritten. In Schritt eins sind die Ventile so eingestellt, dass das Wasser den "Umweg" über die Wanne nehmen muss, um dort eventuell enthaltene Luft abzugeben. Bei ausgeschalteter Pumpe muss nun nicht Hand, sondern der Mund angelegt und an dem vom Radiator kommenden Schlauchende gesogen werden. Der andere Schlauch ist hierbei ins Wasser zu halten. Sobald das angesaugte Wasser die Pumpe erreicht, kann diese aktiviert werden und übernimmt von nunan die "Saugarbeit". Ca. 30 Sekunden sollte dieser Kreislauf beibehalten werden, bis keine aufsteigenen Blasen mehr zu erkennen sind.
Im zweiten Schritt wird das mittlere Ventil für einige Sekunden geöffnet, um dort enthaltene Luft ebenfalls entweichen zu lassen.
Der dritte Schritt beinhaltet das Schliessen der Ventile eins und drei und das Öffnen des 2. Ventils. Der Kreislauf sollte nun Blasenfrei und geschlossen sein.