HP und Compaq Fusion von EU genehmigt

Thomas Adams
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Die Europäische Kommission hat die Übernahme der Compaq Computer Co. durch Hewlett-Packard Co. für den Europäischen Raum ohne Auflagen genehmigt. Durch eine sorgfältige Analyse dieser größten aller Fusionen im IT-Sektor habe man eine Monopolstellung des dabei entstehenden neuen Giganten ausschließen können.


Die Wettbewerbshüter der Europäischen Union begründen ihr schnelle Entscheidung, die sich auf die fünfzehn Länder der EU, sowie Island, Lichtenstein und Norwegen bezieht, vor allem mit der genügend starken Konkurrenz in allen Bereichen in der der IT-Riese mit einem zu erwartenden Umsatz von über 85 Milliarden Dollar tätig sein wird.

Im PC Sektor könnten Unternehmen wie IBM, Dell und Fujitsu-Siemens Dank vertraglich nur schwach an HP und Compaq gebundener Händler ohne Probleme versuchte Preiserhöhungen durch den neuen Konzern verhindern.

Auch für den Server Markt sah die Kommission keine Gefährdung, da beide Unternehmen hier nur bei Einstiegssystemen einen bedeutenden, nicht aber übermächtigen Marktanteil besäßen, während das High-End Geschäft gänzlich von anderen bestimmt werde.

Einen zusätzlichen kritischen Punkt sahen die Komissare darin, dass HPs zusammenarbeit mit Intel in der Entwicklung des Itanium Prozessors dazu führen könnte, dass selbiger z.B. exklusiv in Servern und Workstations des neuen Giganten ausgeliefert werden könne. Hier mahnt die Kommission jedoch, dass es in Intels wie in HPs Interesse sei, anderen den Zugang zu diesem Produkt offenzuhalten. Abschließend stellte man fest, dass auch für den Druckermarkt keine Gefahr drohe durch Paket-Verkäufe von HP Druckern mit PCs des neuen Konzerns.

Zu beachten bleiben jedoch zwei Dinge. Zum einen muss die "Fusion", wie sie die betroffenen Unternehmen nennen, auch noch von der amerikanischen Federal Trade Commission (FTC) genehmigt werden. Da die EU-Komission bei ihrer Entscheidungsfindung eng mit der FTC kooperiert haben will, ist hier jedoch auch ein ähnliches Ergebnis zu erwarten.

Ganz anders sieht es da mit der Zustimmung der Aktionäre aus. Die sprechen eher von einer "Übernahme" und wie bereits berichtet, leisten vor allem die Nachkommen des Firmengründers von HP unter der Führung seines Sohnes Walter Hewlett erbitterten Widerstand. Er sieht in der bedingungslosen Erlaubnis durch die EU-Kommission nur den Beweis, dass die Fusion dem Unternehmen keine führende Marktposition bescheren wird. Die ihm verhasste und von der Fachpresse hochgelobte CEO von HP, Carly Fiorina, dagegen zeigte sich sehr zufrieden mit der Entscheidung, und verkündete, dass die Entscheidung der Kommissare für sie ein ermutigender Schritt auf dem Weg dazu sei, Wettbewerbshüter weltweit zufriedenzustellen und sie davon zu überzeugen dass die Fusion entgegen aller Ängste für neue Impulse in der Konkurrenz um den IT-Markt sorgen werde.