Intels Prozessor History: Der Weg vom Intel 4004 bis zum Pentium 4

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Frank Hüber
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1999: Der Pentium III

Im Großen und Ganzen war der erste Pentium III nichts anderes als ein verbesserter Pentium II mit Deshutes-Kern. Der erste Pentium III, unter dem Codenamen „Katmai“ bekannt, verfügte zusätzlich aber noch über 70 neue Befehle, die Internet Streaming SIMD Extensions (ISSE). Sie sollten, so suggerierte es zumindest Intel, speziell die Leistung bei Multimedia- und Video-Anwendungen, Spracherkennung und Spielen verbessern. Außerdem führte Intel eine interne Seriennummer ein, die die Abwicklung von Geschäften vor allem über das Internet sicherer machen sollte. Einige Käufer wurden durch diese integrierte Seriennummer jedoch abgeschreckt, da sie ihre Privatsphäre im Internet gefährdet sahen. Am Anfang kostete der neue Pentium III über 500 Dollar. Auf Basis der ISSE startete Intel erneut mit dem Zugpferd „Internet“ eine groß angelegte Werbekampagne. Später ließ Intel das „Internet“ aus den technischen Beschreibungen wegfallen und sprach nun nur noch von „SSE“. Der Nutzen der neuen Befehle lag zum großen Teil auch nicht etwa im Internet, sondern in rechenintensiven Anwendungen, die speziell auf die neuen SSE-Befehle ausgelegt wurden. Hier kann sich der Pentium III deutlich von seinem Vorgänger, der nur über MMX verfügte, absetzen. Von 450 bis 600 MHz setzte Intel auf den Katmai, der mit einem FSB von 100 MHz betrieben wurde, weiterhin auf den Slot 1 setzte und einen 512KB großen L2-Cache besaß, der aber nur mit dem halben Prozessor-Takt angesprochen wurde. Der Katmai wurde noch in der 0,25µm Technologie gefertigt und der L2-Cache extern auf der CPU-Platine untergebracht. Ab 533 MHz gab es parallel erste Modelle, die mit 133 MHz FSB betrieben wurden.

Intel Pentium III

Die zweite Generation des Pentium III bekam den neuen Coppermine-Kern spendiert und wurde zunächst noch für den Slot 1 hergestellt. Ihn gab es ab einer Taktfrequenz von 600 MHz und er erreichte als erster Prozessor von Intel etwa fünf Monate nach seiner Einführung die 1 GHz Grenze. Doch der Coppermine verfügte nur über den halben L2-Cache des Katmai, nämlich 256KB. Dieser wurde dafür direkt in den CPU-Kern integriert und obwohl der L2-Cache halbiert wurde, sorgte er durch seine Integrierung in den CPU-Kern, die dadurch kürzeren Signalwege und die Erhöhung seiner Bandbreite von 64 auf 256 Bit für eine Leistungssteigerung von 13 bis 23 Prozent.

Wie beim Celeron war somit der Umstieg auf einen Sockel wieder logisch, da man so die Produktionskosten senken konnte. Der daraufhin hergestellte Pentium III unterschied sich in Sachen Features nicht zu der Slot 1 Variante, wurde nun jedoch für den Sockel 370 FC-PGA (Flip Chip Pin Array) und in der 0,18µm Technologie hergestellt. Im Moment ist nur noch diese FCPGA-Version erhältlich. Von 600 MHz bis 1 GHz ist er in verschiedenen Ausführungen mit 100 oder 133 MHz Front-Side-Bus erhältlich. Jedoch endet die schnellste Version mit 100 MHz FSB ursprünglich bei 850 MHz, während der Pentium III mit 133 MHz FSB noch bis 1 GHz weitergeführt wurde. Mittlerweile hat Intel aber auch hier noch eine Version mit 1 GHz und 100 MHz FSB auf den Markt gebracht. Einen 1133 MHz schnellen Pentium III auf Basis des Coppermine musste Intel wegen Stabilitätsproblemen wieder vom Markt nehmen.