Jerry Saunders legt sein Amt nieder
Nach 33 Jahren an der Spitze von Advanced Micro Devices (AMD) wird Jerry Saunders im April seinen Beruf als CEO (Chief Executive Officer) niederlegen. Er war der einzige Chef, den die Firma je gehabt hat und sieht seine Aufgabe mit der Hammer-Einführung erfüllt.
Allein schon die Firma bis zum heutigen Zeitpunkt über Wasser gehalten zu haben, bedarf einigem Können, wenn man sich vor Augen hält, dass keine andere der 15 Firmen, die 1980 Intels 8080-Technologie lizenziert haben, mangels Erfolg noch Mikro-Prozessoren herstellen! Jerry Saunders hat Recht, wenn er sagt: „We“re the last man standing.“
Einen Großteil des Erfolges führt er auf die Einstellung von William Siegle als neuen Forschungschef im Jahre 1990 zurück, da seitdem der Fortschritt deutlich zu spüren gewesen sei. Den Ende 2002 erscheinenden Hammer-Prozessor bezeichnet er als „Höhepunkt seiner Träume“, da er selbständig entwickelt wurde, ein anderes Bus-System sowie Befehlssätze benutzt, aber trotzdem Unterstützung bei Microsoft findet. Er setzt großes Vertrauen in den Hammer und glaubt, dass man damit erstmalig ohne den leisesten Zweifel Intel überlegen sein wird. Somit hätte man alle Hürden, unter anderem einige Patent-Querelen, überwunden und er sein "Lebenswerk vollendet". Eine Ausnahme bleibt Intels überlegene finanzielle Position. Den Grund für dieses Wohlergehen sieht Saunders jedoch nicht in besonderer Tüchtigkeit, sondern schlicht und ergreifend in Intels Marketingbudget, mit welchem es das von AMD nicht aufnehmen könne.
Von April 2002 an wird Hector Ruiz, der ehemalige Präsident von Motorola und jetziger Mitarbeiter von AMD seine Aufgabe übernehmen, welchem er schon vor gut 2 Jahren bei seiner Einstellung den Posten des CEO in Aussicht gestellt hat. Jerry Saunders selber wird sich bis Ende 2003 in die Position des Vorgesetzten zurückziehen, also einen ähnlichen Job wie Andrew Grove bei Intel übernehmen. Zudem gab er in einem Interview bekannt, dass seiner Meinung nach Hector Ruiz seine Sache aufgrund der 20-jährigen Motorola-Erfahrung und einem Diplom in Festkörperphysik besser machen wird als Intel-Chef Craig Barrett.