ECS K7S6A mit SiS745 im Test: Der Nachfolger des SiS735 ist da

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Jan-Frederik Timm
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Stabilität

Im Praxisbetrieb kannte das K7S6A nur zwei Zustände. Den einwandfreien Lauf und die endlose Schleife beim Boot-Vorgang. Waren nach etlichen CMOS-Clears für jede RAM-Art die richtigen Settings gefunden, lief die Platine ohne zu Murren durch unseren Benchmarkparcours. Da das System bei zu scharfen Einstellungen nicht einmal mehr in das Bios-Setup wollte, erwies sich der Weg dorthin als äußerst mühsam. Jede zu gewagte Manipulation durfte erst durch das Umstecken des CMOS-Jumpers wieder rückgängig gemacht werden. Gut zwanzig Mal wiederholte sich dieses Prozedere, bis die schnellsten, lauffähigen Timings für alle RAM-Konstellationen gefunden waren.

Overclocking

In unserem Review des K7S5A mußten wir an dieser Stelle dem Probanden eine glatte sechs erteilen, da man dem Board nicht eine einzige Option zum Übertakten von CPU, FSB oder Spannung spendiert hatte. Per Programmen wie SoftFSB oder einem gehackten Bios konnten sich mutige Nutzer zwar dennoch der beliebten Funktionen bedienen, allerdings nur im eingeschränkten Maße.

Doch ECS scheint aus dem Fehler gelernt zu haben und spendierte dem K7S6A von Hause aus ein Paket an Übertaktungsmöglichkeiten im Bios. Mit der zur Wahl stehenden Bandbreite der CPU-Spannung von 1,1-1,85V bietet das K7S6A sogar eine mehr als unübliche Kost. Allerdings dürften die niedrigen Spannungen sowieso keinen Prozessor zum Leben erwecken. Der Front-Side-Bus darf in festgelegten Schritten von der synchronen Taktung von 100/100MHz bis 166/166 gewählt werden. Alle möglichen Verhältnisse haben wir etwas weiter unten nochmal in einer Tabelle zusammengefasst. Die Veränderung des Multiplikators bietet das K7S6A nur über einen fünfelementrigen Jumperblock an. Von 5.0-12.5 darf hier in 0.5er Schritten gesprungen werden. Die Erhöhung der RAM-Spannung ist auf dem Board nicht möglich.

Als reichhaltig dürfen getrost die möglichen Einstellungen der Speicher-Timings bezeichnet werden. Neben vier vorgegebenen Profilen ("Safe Mode", "Normal Mode", "Fast Mode", "Ultra Mode") dürfen Variablen wie "RAS Precharge", "RAS Active" und "CLAS Latency" frei gewählt werden. Gegen die Einstellung CLAS Latency "2" weigerte sich das Board jedoch vehement. Ein laut einschlägiger Foren bekanntes Problem. Ein BETA-Bios soll diesen Umstand zwar aus der Welt schaffen, wir haben bei unseren Benchmarks jedoch wie eh und je auf die letzte, offizielle Version zurück gegriffen.

Mögliche Taktverhältnisse
100/100 133/133
100/133 133/166
103/103 137/137
107/107 143/143
110/110 157/157
112/112 150/150
124/124 166/166
133/100 137/103

FSB Taktung:

Bei eingestellten 133MHz FSB taktet das K7S6A mit regelkonformen 133,64MHz, was bei einem Multiplikator von 11 einen Takt von 1470Mhz bei unserem XP 1700+ ergab. Dies liegt vier Megahertz über dem theoretischen Optimum und somit im grünen Bereich.