Grafikkarten-Historie: Wie die Pixel laufen lernten
Die Anfänge
Die Vor- und Frühzeit der Grafikkarten begann vor etwa 20 Jahren, ist also noch gar nicht so lange her, wie es angesichts der technischen Weiterentwicklung erscheinen mag.
Angefangen hat eigentlich alles, als Hercules als erster Grafikkartenhersteller versuchte, die alten Monochrome-Grafikkarten der damaligen PCs zu verbessern. Diese konnten nämlich nur Text, also den ASCII-Zeichensatz, nach dem MDA (Monochrom Display Adapter) Standard von IBM darstellen. Der Wunsch nach frei zeichenbarer Grafik wurde aber immer lauter. Also entwickelte Hercules den ersten Grafikstandard "HGC" der neben dem bekannten Textmodus noch einen Grafikmodus von 720x348 Pixeln beherrschte. Beschränkt war dieser Modus aber weiterhin auf 2 Farben, welche aus Schwarz und einer durch den Monitor definierten Farbe (Bernstein, Grün oder Weiss) bestand. Da der HGC Standard somit auch den MDA Standard beinhaltete, wurde der rohe MDA Standard vom Markt verdrängt. Damals war die Welt noch in Ordnung und alle Hersteller produzierten "Hercules kompatible Grafikkarten".
Entdeckung der Farben
Als nächstes kamen VGA (Video Graphics Adapter) und in Konkurrenz dazu MCGA (Multicolor Graphics Adapter) Grafikkarten. Zwischendurch kam noch EGA (Enhanced Graphics Adapter) Grafikstandard. Dieser Standard kam Mitte der 80er Jahre und gilt als Vorgänger von VGA. Die Auflösung der EGA-Karten betrug 640 x 350, wobei aus einer Palette von 64 Farben maximal 16 gleichzeitig dargestellt werden konnten. Mit VGA und MCGA Grafikkarten war es jetzt möglich aus einer Palette von 262144 Farben 256 Farben gleichzeitig darzustellen. Dies gelang aber nur in 320x200, in 640x480 waren weiterhin nur 16 Farben möglich, bei MCGA Karten derer sogar nur zwei. Dieser Mangel beruhte auf der damaligen Monitortechnik. Damals wurden alle Monitore digital von der Grafikkarte angesteuert, es gelang aber nicht, ein Protokoll zu entwickeln, welches bei hohen Auflösungen auch hohe Fartiefen übertragen kann. Als Konsequenz wurden ab der nächsten Generation die Monitore, wie noch heute üblich, analog angesteuert.