Grafikkarten-Historie: Wie die Pixel laufen lernten
4/8Die zweite Generation
Damit war der große Kampf, nVidia vs. 3Dfx, eingeläutet und das Rennen nahm seinen Lauf.
nVidia konterte mit dem TNT-Chip, welcher, je nach Anwendung, zwar nicht immer ganz so schnell wie die VooDoo2 war, aber mit seinen 32Bit Farbtiefe alles bisherige an Grafikqualität in den Schatten stellte.
Auch Matrox kam in der Zwischenzeit mit einem 3D-Chip, dem G200, auf den Markt, der den Namen auch wirklich verdiente. Denn im Gegensatz zu den alten MGA-2164 Chips auf der Mystique und Millenium, gab es hier ein wirklich vollständiges Featureset an 3D-Effekten, inklusive 32Bit Rendering. Ein erst nach Erscheinen des Nachfolgers G400 verfügbarer OpenGL ICD, wichtig für die Dauerbrenner basierend auf der Quake2/3-Engine, verhinderte leider größeren Erfolg im Massenmarkt.
Auch S3, die nach ihrem Virge-Debakel schon von vielen abgeschrieben worden waren, kamen mit dem Savage3D zurück in dem Markt. Leider krankte er an mangelnder Akzeptanz der Boardhersteller, auch aufgrund anfänglich schwacher Treiber. Zwei Highlights sollen aber nicht unerwähnt bleiben: Mit diesem Chip hielt Texturen(de)kompression in Echtzeit Einzug im Bereich der Consumerkarten, und Ati erhielt endlich Konkurrenz im Bereich des DVD-Playbacks, da dieser Chip nun auch iDCT unterstützte. Damals war das aufgrund der Leistung aktueller CPUs noch wesentlich wichtiger als heute.
Ein neuer Standard
Gleichzeitig wurde ein neuer Bus für Grafikkarten geschaffen - AGP (Accelerated Graphics Port). Wärend der TNT sämtliche AGP-Features von Anfang an beherrschte, schaffte es 3Dfx weder mit der VooDoo Banshee (VooDoo2 mit 2D-Einheit) noch mit der VooDoo3 die Features von AGP (Texturen in den RAM auslagern, 2xAGP usw.) zu nutzen. Darüber hinaus hielt 3Dfx selbst nach erscheinen des TNT2 immernoch an 16Bit-Rendering fest, was wohl oder übel auf lange Sicht das Aus für 3dfx bedeutete.