Grafikkarten-Historie: Wie die Pixel laufen lernten
6/8Nebenkriegschauplätze
Auch die RagePro, RageFury und die RageFuryMAxx (Rage Fury mit 2 Grafikprozessoren) erhielten nicht ansatzweise die Aufmerksamkeit wie nVidia, obwohl sie im sich gerade durchsetzenden 32Bit-Rendering teilweise deutlich weniger einbrachen, als ihre Konkurrenz und die zuvor schon angesprochenen DVD-Playback Features boten. Auch hier krankte man an der Treiberqualität.
Der Aufkauf des Grafikkartenherstellers STB durch 3dfx fruchtete auch nicht in dem Maße, wie man es sich gewünscht hätte, sondern führte 3dfx immer tiefer in die roten Zahlen, so daß die Boards mit Voodoo3-Chip zu lange Zeit mangels alternativer Anbieter recht teuer waren.
Die Konsequenz der Enwicklung war, dass alle Hersteller, außer ATI, 3dfx/STB und Matrox, nur noch nVidia Grafikkarten produzierten.
Vier sind drei zuviel?
Wenig später entwickelte nVidia die GeForce2 welche über einen höheren Takt, einen Texelshader und bis zu 64MB Speicher verfügte. Nebenbei besann sich nVidia auf "alte Tugenden" und produzierte unterschiedlichste Versionen der GeForce2 welche sich in Preis und Leistung deutlich von einander unterschieden.
Der Kampf zwischen 3dfx und nVidia war zu der Zeit von vielen Lizenzrechtsverfahren, Patentverletzungen und Spekulationen gezeichnet. Mal war nVidia in der Zwickmühle, mal hatte 3dfx den schwarzen Peter. Die ganze Sache hatte erst ein Ende, als nVidia quasi über Nacht 3dfx aufgekauft und sämtliche Patente in seiner Hand hatte.
Von ATI und Matrox, den einzigen übrig gebliebenen Herstellern, kam nicht viel neues. ATI konzentrierte sich auf den schnell wachsenden Videomarkt und brillierte mit Darstellungsqualität und Funktionsvielfalt. Matrox hatte zwar mit der G400, wie schon erwähnt, kurzzeitig die schnellste Grafikkarte der Welt, verlor aber den Anschluss an nVidia, weil man in der nicht börsennotierten Firma den rasend schnellen Produktzyklus von 6 Monaten nicht mitmachte und sich auf den Officebereich beschränkte.