Asus P4B533-E und Intel D845GBV im Test: i845E gegen i845G, i850E und i845D
Vorwort
Nachdem Intel bereits am 6. Mai 2002 den i850E-Chipsatz für die neue Pentium4-Generation mit 533MHz Quad Pumped Bus und Rambus vorgestellt hatte, folgen am heutigen Tag weitere DDR-RAM-Chipsätze. Dabei handelt es sich zum einen um den i845E, der den direkten Nachfolger des i845D darstellt, und zum anderen um den i845G, der integrierte Grafik liefert.
Beide Chipsätze haben wir uns in diesem Review genauer angesehen und gegen den i850E und einen übertakteten i845D antreten lassen.
Dabei möchten wir vor allem klären, wie groß der Leistungsvorsprung von Rambus-Systemen bei der neuen Pentium4-Generation vor den DDR-RAM-Varianten ausfällt und was Intels neue integrierte Grafik-Lösung im Stande ist zu leisten.
Für den neuen i845E-Chipsatz konnten wir bereits vorab das Asus P4B533-E bekommen und unterzogen es somit gleich einem ausführlichen Test. Der i845G wird durch Intels Referenzboard D845GBV vertreten. Beim i845D kam erneut das schon von uns getestete P4B266-E von Asus zum Einsatz und den i850E vertrat das D850EMV2 von Intel.
An dieser Stelle möchten wir uns sowohl bei Asus als auch bei Intel für die Bereitsstellung der in diesem Test benutzen Boards und Prozessoren bedanken.
Die Chipsätze
Features | i850E | i845E | i845G | i845D | |
---|---|---|---|---|---|
Unterstützte CPU-Sockel | Sockel 478 | Sockel 478 | Sockel 478 | Sockel 478 | |
Northbridge Features | |||||
Northbridge | Intel 82850E | Intel 82845E | Intel 82845G | Intel 82845D | |
Multiprozessor Unterstützung | nein | nein | nein | nein | |
Front-Side-Bus | |||||
400 MHz | Ja | Ja | Ja | Ja | |
533 MHz | Ja | Ja | Ja | Nein | |
Speichertakt | |||||
100 MHz | Ja | Ja | Ja | Ja | |
133 MHz | Ja | Ja | Ja | Ja | |
166 MHz | Nein | Nein | Nein | Nein | |
Asynchroner Speichertakt | Ja | Ja | Ja | Ja | |
max. Anzahl Dimm-Slots | 4 | 3 | 2 | 3 | |
Speichersupport | |||||
SDRAM | Nein | Nein | Ja | Ja | |
DDR-SDRAM | Nein | Ja | Ja | Ja | |
Rambus | Ja | Nein | Nein | Nein | |
AGP-Support | |||||
1x | Nein | Nein | Nein | Nein | |
2x | Ja | Ja | Ja | Ja | |
4x | Ja | Ja | Ja | Ja | |
Southbridge Features | |||||
Southbridge | Intel 82801 BA | Intel 82801 DB | Intel 82801 DB | Intel 82801 BA | |
Festplattencontroller | |||||
ATA 33/66 | Ja | Ja | Ja | Ja | |
ATA 100 | Ja | Ja | Ja | Ja | |
ATA 133 | Nein | Nein | Nein | Nein | |
Anzahl PCI-Slots (max) | 6 | 6 | 6 | 6 | |
USB-Ports (max) | 4 | 6 | 6 | 4 | |
USB 2.0 | Nein | Ja | Ja | Nein | |
Sonstiges | |||||
I/O-Link | Hub Interface (266MB/s) |
Hub Interface (266MB/s) |
Hub Interface (266MB/s) |
Hub Interface (266MB/s) |
Anders als beim i850 und i850E fallen die Unterschiede zwischen i845D und i845E aber doch etwas größer aus. Dies liegt in erster Linie aber nicht an der verwendeten Northbridge, sondern vielmehr an der neuem Southbridge, dem ICH4, den Intel sowohl beim i845E als auch beim i845G einsetzt.
Neben der obligatorischen Unterstützung der neuen Pentium4-Generation mit einem FSB von 133MHz, bieten die neuen Chipsätze in Kombination mit dem ICH4 nun auch bis zu sechs USB 2.0 Ports.
Der i845G wartet zudem mit integrierter Grafik auf. Der Grafik-Kern ist mit 200MHz getaktet und nutzt den Arbeitsspeicher des PCs. Durch die „Intelligent Memory Manager Technologie“ soll es zu einer optimalen Balance der RAM-Benutzung zwischen der integrierten Grafik und dem restlichen System kommen. Per Bios kann man der integrierten Grafik bis zu 48MB des Arbeitsspeichers fest zuweisen, als wäre er bei einer Grafikkarte onboard. Intel taufte seine neueste integrierte Grafiklösung kurzerhand „Intel Extreme Graphics“.
Im Folgenden möchten wir einfach einmal die Grafik-Features des i845G Intels letzter integrierter Lösung, dem i815E, gegenüberstellen:
Features | i815E | i845G | |
---|---|---|---|
3D | |||
API Support | DX6/DX7/DX8/OGL1.1 | DX7/DX8/OGL1.3 | |
Color/Depth Buffer | 16Bit/16Z/No Stencil | 32Bit/24Z oder W/ 8 Stencil | |
Texture Decompression | Non | DXTn, FXT1 | |
Single Pass Multi-Texture | Dual | Quad | |
Cube Reflection Maps | No | Yes | |
2D | |||
API Support | GDI/ Direct Draw | GDI/ Direct Draw/ GDI+ | |
BLT Optimization | 64Bit Engine | 256Bit Engine | |
Color Depth | 8/16/24 Bit | 8/16/32 Bit | |
Anti-Aliased Text Support | No | Yes | |
Alpha Blendet HW Color Cursor | No | Yes | |
Alpha Stretch Blitter | No | Yes | |
Video | |||
DirectX API Support | DirectShow/ DirectVA | DirectShow/ DirectVA | |
Hardware Motion Compensation | Yes | Yes | |
Overlay Filter | Bilinear | 5:2 | |
Display | |||
DAC | 230 MHz | 350MHz | |
Max DVO Pixel Rate | 1x:112MP/s | 2x:330 MP/s 1x:165MP/s | |
Anzahl von DVO Kanälen | Eins | Zwei (Zusatzkarte) | |
Display Type Support | CRT/FP/TV-Out | CRT/FP/TV-Out | |
Max. CRT Resolution | 1280x1024@85Hz | 2048x1536@60Hz (QXGA) | |
Max. Flat Panel Resolution | 1280x1024@60Hz (SXGA) | 2048x1536@60Hz (QXGA) |
Anhand der Tabelle sieht man zwar sehr deutlich, dass die integrierte Grafik des i845G der Lösung des i815E sehr stark überlegen ist, aber an die aktuellen High-End-Grafikkarten kommt auch sie natürlich nicht im Entferntesten heran. Schon alleine das Fehlen von Hardware T&L wäre bei High-End-Karten undenkbar.
Doch diesen Anspruch hat eine integrierte Grafik auch gar nicht. Intels selbst gestecktes Ziel ist es, schneller als eine GeForce2 MX200 zu sein. Dies erscheint angesichts des Namens „GeForce2“ etwas hochgesteckt, doch bremst die nur 64Bit schnelle Anbindung des RAMs einer GeForce2 MX200 die Karte so stark aus, dass sie sogar hinter eine GeForce1 SDR zurückfällt.
Die integrierte Grafiklösung des i845G zielt natürlich eher auf den OEM-PC ab, der nicht zum Spielen, sondern für die tägliche Büroarbeit genutzt wird.
Ob sie diesen Zweck erfüllt und so z.B. perfekt für einen Zweit-PC geeignet ist, werden wir im weiteren Verlauf des Reviews klären.