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11/12Rallisport Challenge
Als zweites Spiel, das die Fähigkeiten der Box am ehesten ausreizt darf zweifelsohne das Rennspiel Rallisport Challenge gelten. Es ist das erste Rallyespiel, in dem man wirklich das Gefühl hat durch eine offene Landschaft zu fahren. So stehen am Straßenrand keine Wände mit einer Baumtextur drauf, sondern jeder Baum wird einzeln berechnet. Zudem erkennt man kaum, wo die 3D Berechnung endet, und wo zweidimensionale Hintergrundbilder die Weite nur Vortäuschen. Im Vordergrund bringt einem derweil das Bumpmapping und die Reflexionseffekte auf Asphalt oder Eis das Staunen bei. Neben der hervorragenden Landschaftsdarstellung, zeigt Rallisport aber noch einige andere Highlights.
Fangen wir mit den extrem detaillierten Fahrzeugmodellen an. Nicht ohne Grund fährt man, wenn überhaupt, nur gegen drei Gegner. Aber wen stört das schon - ein perfektes Beispiel dafür, wie die Ressourcen, die alles andere als unerschöpflich sind, sinnvoll eingeteilt wurden. Wo an der Quantität gespart wurde, wird mit Qualität nämlich umso mehr geprotzt: Die Fahrzeuge werden vor allem durch das fantastische Environment Mapping in Szene gesetzt. Wirklich die gesamte Umgebung spiegelt sich in Lack und Scheiben wieder. Allerdings nur so lange, bis die entweder durch Wüstenstaub verdreckt, oder durch einen heftigen Crash genau da, wo man aufgeprallt ist, zerstört sind. Diese Beschreibungen könnten ewig so weitergehen, bevor wir sie abbrechen, muss nur noch eins unbedingt erwähnt werden. Zum echten Rallyefeeling tragen nämlich in großem Maße auch tolle Partikeleffekte bei. Schließlich fährt man ja nicht über sterile Betonovale, sonder über Feld, Wald und Wiesen. Da ist es geradezu befriedigend, wenn man Sand, Schlamm oder Schnee unter den Hinterrädern wegfliegen sieht. Auch technisch ist dies interessant, da die Partikelsteuerung deutlich weniger Rechenleistung in Anspruch nimmt als es Polygone tun - ein weiteres Beispiel also, wie die Programmierer zu beeindrucken wissen, ohne dabei zu viel Performance zu opfern.
Ähnlich wie bei Halo tauchen grafische Schwächen bei Rallisport Challenge erst im Splitscreen auf. Da für jeden Spieler dann nur noch 640x240 Pixel bleiben, hat man es anfangs schwer, den Streckenverlauf vorherzusehen. Dass dann auch noch der Beifahrer und mit ihm die richtungweisenden Pfeile wegfallen, macht es nicht gerade einfacher. Und doch ist es wiederum, wie bei Halo, gerade dieser Multiplayer Modus, der am meisten Freude bereitet. Teilweise standen den ansonsten so seriösen Testern angesichts von dreisten Dränglern und Spektakulären Stunts Tränen in den Augen vor Lachen und Fluchen.