Pentium 4 mit FSB 533 MHz im Test: Intel setzt neue Maßstäbe

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Thomas Hübner
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Leistungsaufnahme

Bevor wir unsere Testkandidaten durch den Benchmark-Parcour jagen, lassen wir sie erstmal im Verbrauch gegeneinander antreten. Dass der neue Northwood hier dank seiner kleineren Fertigungstechnik und geringeren Kern-Spannung einen Vorteil haben sollte, dürfte von vornherein klar sein. Doch mit jeder Takterhöhung steigt auch der Verbrauch eines jeden Prozessors merklich. Dementsprechend müssen auch die Kühler immer leistungsfähiger werden, um die entstehende Wärmeleistung auch abzuführen. Die von den Prozessorherstellern angegebene Thermal Design Power entspricht hierbei der typischen Wärmeleistung, die ein Kühler beim normalen Betrieb mindestens abführen können muss. Die folgende Tabelle enthält die von Intel und AMD für ihre Prozessoren angegebenen Leistungsdaten.

Leistungsdaten im Vergleich
Prozessor Kern-Spannung Verbrauch
Athlon XP Prozessoren
Athlon XP 2100+ (1.73 GHz) 1.75 Volt 64,3 Watt
Athlon XP 2000+ (1.66 GHz) 1.75 Volt 62,5 Watt
Athlon XP 1900+ (1.60 GHz) 1.75 Volt 60,7 Watt
Athlon XP 1800+ (1.53 GHz) 1.75 Volt 59,2 Watt
Athlon XP 1700+ (1.46 GHz) 1.75 Volt 57,4 Watt
Pentium 4 Prozessoren
Pentium 4 2.53 GHz (Northwood) 1.5 Volt 59,3 Watt
Pentium 4 2.40 GHz (Northwood) 1.5 Volt 57,8 Watt
Pentium 4 2.20 GHz (Northwood) 1.5 Volt 55,1 Watt
Pentium 4 2.0A (Nothwood) 1.5 Volt 52,4 Watt
Pentium 4 2.0 (Willamette) 1.75 Volt 75,3 Watt

Die Tabelle zeigt eindeutig, dass der Verbrauch des Pentium 4 mit Northwood-Kern deutlich unter dem eines Athlons liegt. Außerdem sieht man auch sehr schön die Einsparungen im Verbrauch durch den Umstieg auf die 0.13µm Fertigungstechnik. Bei gleicher Geschwindigkeit braucht der Pentium 4 mit 2 GHz und Northwood-Kern ganze 23 Watt weniger als sein Vorgänger mit Willamette-Kern und 0.18µm-Technik. Der neue Pentium 4 mit seinen 2,53 GHz braucht nach wie vor deutlich weniger als die Modelle der Konkurrenz und liegt in etwa mit dem Athlon XP 1800+ auf einem Niveau.

Im direkten Zusammenhang mit der Leistungsaufnahme steht natürlich auch die abgestrahlte Wärme. Unter Volllast betrug die Temperatur des Pentium 4 mit 2,53 GHz bei geöffnetem Gehäuse ungefähr 40°C, womit er gut 2°C wärmer als der 2,4 GHz Pentium mit einem Front-Side-Bus von 133 MHz wurde. Die Temperatur des Athlon XP 2100+ wurde mit wirklich leistungsstarkem und lautem Lüfter mit 47°C ausgelesen, womit der AMD Prozessor nach wie vor deutlich wärmer als sein Intel Pendant ist.

Wie wir an der Tabelle sehen können, hat Intel auch bei den neuen Prozessoren die Kernspannung unverändert gelassen. Allerdings kommt die Spannung nur dann zum Tragen, wenn der Prozessor nicht belastet wird, oder besser ausgedrückt, wenn durch ihn ein Strom von 0 Ampere fließt. Bei zunehmender Belastung des Prozessors verändert sich auch die Prozessorspannung. Dieses Verhalten besitzen zwar alle Pentium 4 Modelle, allerdings sind wir bis jetzt nicht näher auf dieses Feature eingegangen. Die 1,5 Volt bilden lediglich die Grundspannung bei der genannten Stromstärke. Sobald ein Strom von 10 Ampere den Prozessor durchfließt, soll die Prozessorspannung um mindestens 19 mV und maximal 75mV gesenkt werden. Der Strom und die Spannung sind hierbei linear voneinander abhängig. Der Pentium 4 mit 2,4 GHz wird laut Intel bei Volllast von maximal 49,8 Ampere durchflossen. Unter diesem Belastungszustand darf die Spannung nicht weniger als 1,330 Volt sowie nicht mehr als 1,405 Volt betragen. In diesem Fall liegt die am Prozessor anliegende Spannung merklich unter der meistens angegeben Kernspannung von 1,5 Volt. Da der Pentium 4 mit 2,53 GHz sogar bis zu 51,5 Ampere ziehen kann, muss die Prozessorspannung in diesem Fall vom Mainboard automatisch auf einen Wert zwischen 1,325 und 1,400 Volt herabgesetzt werden. Auf diese Art und Weise wird die Wärmeabstrahlung des Pentium 4 gedrosselt.