Entscheidung zum 0190-Nummern Missbrauch verzögert sich
Eine Entscheidung im Falle des Missbrauchs von 0190-Telefonnummern zieht sich weiter hin. Ausgelöst wurde die Verschiebung durch einen Antrag Hessens. Wie das hessische Wirtschaftsministerium sagte, müsse man die Gesetzesvorlage gründlich überdenken und nachbessern.
Durch diese Verzögerung wird die Gesetzesvorlage frühestens im September erneut anstehen. Eigentlich wollte die Rot-Grüne Bundesregierung diese Vorlage noch vor der Sommerpause vom Tisch haben. Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast nannte die Verzögerung „...einen Schlag ins Gesicht der vielen geschädigten Verbraucher.“ Laut der Vorlage sollten unter anderem die Adressen der 0190-Nummern Anbieter künftig auf der Telefonrechnung erscheinen. Bisher konnten sich unseriöse Firmen sicher fühlen, da sich ihre Anschrift nicht herausfinden läst. Unterlassungs- und Schadenersatzansprüche von Verbrauchern haben daher derzeit keine Chance. Vor allem in Verruf geraten sind die teueren 0190-Telefonnummern durch den Missbrauch mittels der sogenannten 0190-Dialer, die einmal unbemerkt auf dem heimischen Computer installiert, von nun an jede Internetverbindung über diese teuere Telefonnummer aufbauen. Horrende Telefonrechnungen die teilweise in die Hunderte Euro gehen können sind keine Seltenheit. So bleibt also derzeit nur eins, warten auf eine Endscheidung der Bundesregierung und sich durch Sperrung der 0190-Telefonnummern bei seinem Telefon-Anbieter abzusichern.