Noblesse im Test: Gehäuse im Duell mit dem Chieftec CS-601

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Ralph Burmester
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Ausstattung

Beim Noblesse handelt es sich um ein Midi-Tower Gehäuse mit den Abmessungen (LxBxH) 500x200x450 mm. Wegen seines großen, über die komplette Höhe des Gehäuses reichenden Laufwerkskäfig können in das Noblesse bis zu 11 Laufwerke eingebaut werden. Davon sind vier 5,25" Einschübe, drei davon befinden sich wie gewohnt oben im Gehäuse, der vierte Einschub liegt wie bereits erwähnt ganz unten und ist durch das Portkit bereits belegt. Von den sieben 3,5" Einschüben sind zwei von aussen zugänglich für Floppy-Laufwerke und ähnliches, die anderen fünf liegen intern. Alle Einschübe sind mit Blechnasen versehen, so dass man die Laufwerke einschieben kann und sie auf den Blechnasen aufliegen und nicht durch den ganzen Käfig durchfallen. Da der Laufwerkkäfig fest mit Boden und Deckel verbunden ist, erhöht sich die Stabilität des Gehäuses und verringert damit auch das Schwingen durch die Laufwerke.

Hinterseite
Hinterseite
Innenleben
Innenleben
Innenleben, Rückseite
Innenleben, Rückseite

Von außen fällt sofort die blau reflektierende Fronttür des Gehäuses auf, die zum Schutz vor Beschädigungen bei Transport und Aufstellung durch eine Folie geschützt ist. Diese Verspiegelung befindet sich auf beiden Seiten des Griffes, wobei die Fronttür im geschlossenen Zustand durch einen Magneten festgehalten wird. Dadurch ist absolut kein Verschleiß wie bei anderen Gehäusen gegeben, die meistens Plastiknippel oder ähnliches nutzen. Die Tür kann sehr leicht ausgebaut werden, es liegt dann eine Blende bei, um die Symmetrie für den Betrachter zu wahren und die offen liegende Seite zu verdecken. Ein weiteres Merkmal ist die kleine Schiebeklappe vor dem unteren 5,25" Einschub, die seitlich geführt ist und nach oben geöffnet wird, wo sie auch automatisch arretiert wird. Beide Seitentüren sind übrigens per Rändelschraube, also werkzeuglos, zu öffnen. Das letzte äußere Merkmal ist hinten auf der Gehäuse-Rückseite zu finden, wo die linke Seitentür per Vorhängeschloß gegen unbefugtes Öffnen gesichert werden kann. Die Öse ist fest mit dem Gehäuse-Rahmen verschraubt und kann also von Besitzern entfernt werden, die nicht auf LAN-Parties gehen oder unbefugte Personen wie Kinder im Haushalt haben. Unterhalb der Fronttür sind Power- und Resettaster angebracht, beide sind gleichzeitig auch die Kontrolleuchten für Power-on (zwei grüne LED) und Laufwerkszugriffe (zwei rote LED). Allerdings ist weder der Power-, noch der Reset-Taster gegen unbeabsichtigtes Drücken geschützt und so ist der Rechner schnell mal aus oder beim Neustart, vor allem wenn das Gehäuse unter dem Tisch steht und man die eigenen Füße nicht unter Kontrolle hat.

Oberseite
Oberseite
Laufwerkkäfig
Laufwerkkäfig
Gehäuse ohne Verkleidung
Gehäuse ohne Verkleidung

Kommen wir zum Airflow, also der Möglichkeit, zusätzliche Gehäuselüfter für eine bessere Belüftung der Komponenten einbauen zu können. So können beim Noblesse über dem Portkit zwei 80mm Lüfter nebeneinander angebracht werden. Allerdings stehen pro Lüfter nur je zwei Befestigungslöcher zur Verfügung. Zum gleichen Zweck befinden sich auf der Rückseite ebenfalls zwei Möglichkeiten für 80 mm Lüfter, diesmal aber übereinander. Diese verfügen dann auch über je vier Befestigungslöcher für die Lüfter, allerdings behindern die Öffnungen den Luftstrom und können dadurch auch zu höheren Geräuschemissionen führen.

Die Netzteil-Öffnung entspricht den ATX-Maßen und ist wie alle anderen Öffnungen des Gehäuses sauber ausgestantzt und entgratet. Nettes Detail sind die hinten und rechts vorhandenen Blechteile, auf denen das Netzteil provisorisch beim Festschrauben abgelegt werden kann. Bereits integriert für das Mainboard sind sechs Halterungen, die allerdings nur das Minimum an Haltern für die verschiedenen Standards bieten. Allerdings sind genügend weitere Schraublöcher vorhanden und entsprechende Stehbolzen im Schraubenpaket beigelegt.

Störende Details am sonst sauber verarbeiteten Gehäuse sind die nicht entgrateten Schraublöcher für die Mainbordhalter auf der rechten Gehäusseite. Ist der rechte Seitendeckel abgenommen, kann es beim unvorsichtigen Anfaßen des Gehäuses durchaus zu Schnittwunden kommen. Hier sollte der Hersteller auf jeden Fall Abhilfe schaffen. Ebenso gespart wurde an den Slotblechen, die nicht geschraubt sind, sondern heraus gebrochen werden müssen. Auch die Befestigung der ATX-Slotblende ist nicht gut durchdacht und führt beim Ein- oder Ausbau schnell zu unnötigen Komplikationen.

Detail: "Thumbscrew"
Detail: "Thumbscrew"
Detail: "Bohrlöcher"
Detail: "Bohrlöcher"
Detail: "Mainboardhalter"
Detail: "Mainboardhalter"
Detail: "Slotblech Portkit"
Detail: "Slotblech Portkit"

Kommen wir noch zum Portkit, das von Listan bereits eingebaut wurde. Das interne Kabel zum Slotblech ist ein Rund-Kabel, welches den Airflow also kaum beeinträchtigt. Leider wird durch das Nutzen dieser sinnvollen Erweiterung ein Slotblech und damit ein Steckplatz belegt, was bei manchen User mit voll bestücktem System schon zu Problemen führen kann. Die aussen benötigte Kabelpeitsche ist aber lang genug um auch das unterste Slotblech nutzen zu können. Die Anschlußsammlung des Portkit umfasst dabei neben zwei USB- und einem Firewire-Port auch einen PS/2 Port, einen Game-Port und für Audio einen Line-In, einen Line-Out und einen Microphon-Eingang. Damit deckt das Portkit alle wichtigen Anschlüße ab, für die man sonst auf der Rückseite des Rechners hantieren müßte.